Strategie der nachhaltigen Entwicklung wird dem Kabinett vorgelegt

Das Milos Zeman-Kabinett wird sich demnächst mit der Strategie der nachhaltigen Entwicklung der Tschechischen Republik befassen, die von einem Expertenteam ausgearbeitet wurde. In dem Dokument wird die Orientierung der Entwicklung des Staates für die kommenden 15 Jahre festgelegt, wobei die Ausgewogenheit der Wirtschaft, der sozialen Aspekte und der Ökologie hervorgehoben wird. Am Dienstagvormittag wurde das Material vom Umweltministerium präsentiert, Martina Schneibergová war dabei.

Die Tschechische Republik verpflichtete sich vor 10 Jahren auf der ersten UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro, ein Strategiepapier über die nachhaltige Entwicklung des Staates auszuarbeiten. Das Resultat soll in zwei Monaten auf demselben Forum im südafrikanischen Johannesburg vorgestellt werden. Umweltminister Milos Kuzvart hält die jetzt vorgelegte Strategie der nachhaltigen Entwicklung für eine Vision, die in Tschechien während der vergangenen zwölf Jahre nicht entstanden ist. Er betonte:

"Das, was meiner Meinung nach wichtig ist, ist die Tatsache, dass sich das Material um den maximal erreichbaren Fortschritt in Richtung der nachhaltigen Entwicklung im eigenen Land bemüht. Es ist eine Art Durchbruch,"

sagte der Umweltminister. Er dankte den Wissenschaftlern von der Karlsuniversität und von anderen Hochschulzentren, denen es unter der Leitung des Tschechischen Ökologischen Instituts gelang, präzise und zeitlich festgelegte Ziele zu formulieren. Der Minister würdigte in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit der Wissenschaftler mit den Beamten. Das Material könne - so Kuzvart weiter - die entsprechende Grundlage für die Arbeit des Umweltressorts für die nächsten Jahre darstellen.

Die Autoren des Dokuments betonten, es handele sich nicht nur um eine Zusammenfassung allgemeiner Erklärungen. Professor Martin Potucek von der Karlsuniversität erklärte, dass theoretische Studien die Politiker nur selten ansprechen, da es ihnen an einer konkreten Schlussfolgerung mangele. An die Adresse der Politiker und deren Beziehung zum Thema nachhaltige Entwicklung bemerkte Potucek:

"Andererseits befürchte ich, dass die Mehrheit der Politiker bis heute damit auskommt, was sie während ihres Studiums gelernt haben. Nur wenige von ihnen haben das Bedürfnis, mit den Forschern regelmäßig zusammenzutreffen und deren Erkenntnisse in der Praxis anzuwenden,"

sagte Professor Potucek. Das soeben vorgelegte Material hält er für einen Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Entwicklung, da das Konzept selbst - seinen Worten zufolge -ständig diskutiert, präzisiert und spezifiziert werden müsse.

In dem Dokument wurden die sieben wichtigsten strategischen Ziele für die nachhaltige Entwicklung festgelegt, unter ihnen z. B. auch die Integration der Bildung, Erziehung und Aufklärung im Bereich der nachhaltigen Entwicklung in das gesellschaftliche System.