Schule für Taubstumme - 100 Jahrfeier des Gebäudes

Am vergangenen Montag, dem 16. September, fand in Prag-Smichov eine Feier zum 100-jährigen Bestehen des Schulgebäudes der Schule für Taubstumme statt. Während dieser Feier wurden auch offiziell drei Lastwagen mit Möbeln und Ausstattung der Louisa-Stiftung in den Niederlanden übergeben. Unsere Mitarbeiterin Martina Zschocke war dabei.

Die Feierlichkeiten begannen mit einer Rede von Direktor Vlastimil Vácha, der durch die Schule führte und wurden umrahmt von einem feierlichen Programm der Schüler dieser Schule, das u.a. aus pantomimischen Theatervorstellungen und einer Modenschau selbstentworfener und genähter Kleidungsstücke bestand. Im weiträumigen Gebäude befinden sich heute Kindergarten, Schule und Lehre für etwa 200 taubstumme Kinder.

Zu Gast zu den Feierlichkeiten waren auch die niederländischen Spender. Henk Mreijen, Leiter der Stiftungsgruppe und Dozent an der Hochschule für Ökonomie in Amsterdam äußert sich zufrieden und sagt, er hoffe, dass viel mehr von diesen Kontakten entstehen. Er meint, es sei das Einzige, was wir tun können, uns die Hand zu reichen und miteinander ein neues Europa zu bauen.

Die Louisa-State, ein ursprünglich als Waisenhaus für Kinder von Freimaurern fungierendes Gebäude in Baarn in den Niederlanden wurde aufgelöst und alle Möbel- und Einrichtungsgegenstände, darunter eine komplette Küche, eine große Diskothek und etwa 60 Betten nach Prag gebracht und an den Direktor der Schule Vlastimil Vacha übergeben, der die Gabe mit Freude entgegennahm.

Das Institut für Taubstumme in Prag hat eine lange Geschichte. Es existiert bereits seit 216 Jahren. Das jetzige neobarocke Schulgebäude auf der Holeèkova Strasse wurde im September 1902 eingeweiht und feiert damit jetzt sein 100jähriges Bestehen. Der stellvertretende Direktor der Schule Václav Chmelíø ergänzt:

"Und beendet wurde dieser Bau im Jahr 1902. Also in diesem Jahr ist es pünktlich 100 Jahre."

Die Schule bietet den Kindern vielseitige Angebote, die sie in ihrer Entwicklung bestmöglich fördern. Neben Unterricht in Gebärden- und Mundsprache gibt es auch einen Computerraum, Musiktherapie und eine Fitnesseinrichtung. Die Kinder machen einen zufriedenen Eindruck. Mit Gebärdensprache kommunizieren sie lebhaft miteinander und mit ihren Lehrern.

Der stellvertretende Direktor der Schule Václav Chmelíø freut sich ganz besonders über seine Schützlinge an diesem Tag:

"Ich glaube der Tag wird sehr schön. Die Kinder zeigen, was sie können, ja. Sie können sich unterhalten. Sie können verschiedene Sachen machen, gut arbeiten mit Textil. Und sie zeigen, was sie können, was sie wissen."