Schlemmen und Irish Folk - der Ostermarkt 2008

Ostermarkt in Prag (Foto: ČTK)

Dekoration für Ostersträuße und in der Nachbarbude gutes Essen: Der Prager Ostermarkt bietet noch bis zum 30. März alles, was man zum Schmücken braucht und zum traditionellen Fasten überhaupt nicht gebrauchen kann.

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„Ich heiße Milena Rudolfová und komme aus dem mährischen Slovácko, wo die Tradition des Verzierens von Ostereiern bis ins 19. oder sogar 18. Jahrhundert reicht. Bei uns wird dieser Brauch in fast jedem Haus gepflegt.“ Milena Rudolfová hat einen Stand auf dem Ostermarkt in Prag und verkauft dort ihre farbenfrohen, handgefertigten Ostereier. Vom Nachbarstand duftet es zu ihr nahrhaft herüber.

Ostermarkt in Prag  (Foto: ČTK)
„Alle Gourmets, zu denen die Deutschen zweifelsohne gehören, sind eingeladen die Gerichte des speziellen Ostermenus zu probieren: Osterlamm, Oblaten mit Honig oder die Frühlingssuppe. Wir haben neue Spezialgrille, das heißt die Bratwürste werden diesmal noch schmackhafter und knackiger“, beschrieb mir Hana Jurášková die Köstlichkeiten.

Sie ist eine der Organisatorinnen des „Pražsky velikonoční trh“, des Ostermarktes. Noch bis zum 30. März, also eine Woche über Ostern hinaus, stehen die blumengeschmückten Buden auf den zentralen Plätzen, Wenzelsplatz und Altstädter Ring.

Ostermarkt in Prag  (Foto: ČTK)
Auf den Podien des Ostermarktes werden meistens Folkloregruppen aus Böhmen, Mähren und der Slowakei auftreten. Nur am 17. März macht das Kulturprogramm einen Schwenk in den Norden Europas, nach Irland: „Der St. Patricks Day ist in unser sehr buntes Programm eingebunden. Ich denke, diese Vielfalt ist hier am richtigen Platz, weil Ostern ein Fest ist, an dem sich Menschen amüsieren sollen und auch kennenlernen“, erklärte Organisator Henri Morstyn die Kombination von Mittelalterpop, Irish Folk und Ostereikultur.

Einige der Essstände sind jeden Tag von neun bis 20 Uhr geöffnet, an manchen kann man sich sogar bis Mitternacht gütlich tun. Die Verkäuferin Milena Rudolfová ist mit diesem Mix einverstanden, so lange zum Schluss auf dem Ostertisch alles Wichtige versammelt ist: „Auf keinem Ostertisch sollten rote Eier fehlen: Sie sind ein Symbol für Blut, Geburt und Frühling.“ Oder frei nach Torhüter Oliver Kahn: „Eier, wir brauchen Eier!“