SAZKA: Die älteste Lotteriegesellschaft Tschechiens wurde 50 Jahre alt

Seitdem im Jahre 1530 in Italien die erste Lotterie die Runde machte, erhoffen sich mittlerweile Millionen von Menschen, scheinbar unerreichbare Wünsche mit Hilfe eines großen Lottogewinns erfüllen zu können. In Tschechien ist das größte Lotto- und Wettbüro, die Aktiengesellschaft SAZKA, am vergangenen Freitag 50 Jahre alt geworden. Lothar Martin hat aus diesem Anlass einmal einen Blick hinter die Kulissen der tschechischen Lotto- und Toto-Szene unternommen.

Die SAZKA AG, die heute als älteste und bedeutendste tschechische Lotteriegesellschaft gefeiert wird, hat ihre Tätigkeit am 15. September 1956 aufgenommen. In den zurückliegenden 50 Jahren hat sie mehr als 65 Milliarden Kronen (ca. 2,3 Milliarden Euro) an Lottogewinnen ausgeschüttet und darüber hinaus über 25 Milliarden Kronen (ca. 900 Millionen Euro) zu gemeinnützigen Zwecken abgeführt. Die Gemeinnützigkeit ist vor allem auf dem Gebiet von Körperkultur und Sport angesiedelt, denn die Aktionäre von SAZKA sind zum größten teil die nationalen Sportverbände des Landes.

Wie nahezu jede neue Geschäftsidee hat aber auch SAZKA vor 50 Jahren ziemlich klein angefangen. Ältere Lottospieler erinnern sich, dass der erste SAZKA-Tippschein nur eine Krone und bald darauf ein Tipp im Gewinnspiel Sportka, bei dem 6 aus 49 Zahlen gezogen werden, drei Kronen gekostet hat. Zu den älteren, inzwischen nicht mehr gespielten Lotterien gehörte auch noch Mates, wo es galt, die fünf Richtigen aus 35 Zahlen zu treffen. Nach 1989 folgten mit der Zahlenreihe Sance (1992) bis hin zum Gewinnspiel Euromiliony (2003) immer neue Tippwettbewerbe, mit denen die Gesellschaft SAZKA ihr Portfolio erweiterte. Andererseits aber hat auch die Konkurrenz von SAZKA zugenommen. Wettbüros wie Fortuna, Tipsport oder SYNOT bereichern jetzt das Bild der tschechischen Wett- und Lottoszene. Dabei haben sich Gesellschaften wie Tipsport darauf spezialisiert, den Tippern in Tschechien durch die Möglichkeit der Ergebniswette auf einzelne Sportspiele wie zum Beispiel im Fußball, Eishockey oder Tennis, den Anreiz zum Wetten zu erhöhen. Und das hat dazu geführt, dass mittlerweile auch immer mehr weibliche Sportanhänger den Gang zum Wettschalter finden. Tipperin Monika erklärt warum:

"Ich denke, damit erhöht sich bei mir immer das Adrenalin, wenn ich ein Spiel verfolge, auf das ich gesetzt habe. Es kribbelt einfach mehr, dann bei einem solchen Spiel immer unter ganz besonderen Vorzeichen mitfiebern zu können. Einmal gewinnt man, einmal verliert man, aber ich kann nicht sagen, dass ich schon einmal eine große Summe gewonnen habe. Das ganz sicher nicht."

Deshalb geben auch in Tschechien Hunderttausende von Tippern und Lottospielern niemals auf, auf ihren ganz großen Gewinn zu warten. Für die legale Lotterie gibt dabei jeder Tscheche durchschnittlich 10.000 Kronen pro Jahr aus.