Saison 2007/08: Tschechiens Skisportler gewinnen drei Kristallkugeln

Lukáš Bauer (Foto: ČTK)

Die weltbesten Skisportler haben am Sonntag ihre diesjährige Saison offiziell beendet. Beim großen Saisonfinale in den jeweiligen Weltcup-Konkurrenzen wussten auch tschechische Athleten nochmals zu überzeugen. Neben Skilangläufer Lukáš Bauer, der einen großen und kleinen Kristallglobus entführte, bestiegen noch vier weitere Tschechen das Siegerpodest.

Lukáš Bauer  (Foto: ČTK)
„Der Sieger des Weltcups 2007/08. Der König der Skiläufer: Lukáš Bauer!“ Mit dieser, und noch dazu in Tschechisch gemachten Vorstellung rief der Stadionsprecher im italienischen Santa Caterina den 30-jährigen Topathleten aus Boží Dar / Gottesgab am Sonntag zur Siegerehrung. Lukáš Bauer, der in den abschließenden Weltcuprennen noch zweimal Zweiter wurde, durfte endlich den Lohn für seine „Traumsaison“ entgegennehmen – die große Kristallkugel für den weltbesten Skilangläufer der Saison und die kleine Kugel für den ersten Platz in der Gesamtwertung auf den Langstrecken. Mit fünf Einzelsiegen und dem Vorsprung von 633 Punkten auf den zweitplazierten Deutschen René Sommerfeldt ist er zudem der bisher souveränste Gewinner des Gesamtweltcups. Im Moment seines größten Erfolgs aber verriet Bauer auch, dass er im Sommer vorigen Jahres seine aktive Karriere beinahe schon an den Nagel gehängt hätte, weil ihm zuvor gesundheitliche Probleme zu schaffen gemacht haben. Seine Frau, sein Trainer und sein Servicemann aber hätten ihn zum Weitermachen ermuntert:

„Ich denke, dass ich damals sehr nahe vor meinem Karriere-Ende gestanden habe. Meine Frau Katka, mein Trainer Miroslav Petrásek und mein Servicemann Vít Fousek aber haben mich in meinen schwersten Momenten nicht im Stich gelassen, sondern mehrfach angerufen und mir Mut gemacht. Fousek gab mir klar zu verstehen, dass er mich im Winter in der Umkleidekabine erwarte. Da gab es für mich kein Nachdenken mehr.“

Über einen dritten Platz zum Weltcup-Finale in Valmalenko und den Silberrang im Gesamtweltcup freute sich am Sonntag auch die tschechische Buckelpisten-Spezialistin Nikola Sudová, die den abschließenden Wettbewerb so beschrieb:

Nikola Sudová  (Foto: ČTK)
„Es war ein schweres, aber vom Ergebnis her gutes Rennen. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass es für mich das nervöseste Rennen der gesamten Saison gewesen ist.“

Das ganze Gegenteil, nämlich die Ruhe selbst, war ihre Landsfrau Šárka Záhrobská, bevor sie beim Slalom-Weltcupfinale im italienischen Bormio nach dem ersten Durchgang als Zweite auf die Piste ging:

„Ich war vollkommen ruhig und entspannt. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, was alles noch im zweiten Durchgang passieren könnte. Auch die Startaufstellung hat mich nicht interessiert. Ich habe mich ausschließlich auf mich konzentriert und wollte noch einen guten Lauf hinlegen.“

Das ist der Slalom-Weltmeisterin des Vorjahres dann auch gelungen, auch wenn sie noch auf den dritten Rang zurückfiel. Im Gesamtweltcup reichte es für Záhrobská jedoch nur zum 16. Platz. Seine etwas verkorkste Saison konnte zum Abschluss auch Tschechiens bester Biathlet, Michal Šlesingr, etwas aufpolieren. Am Holmenkollen zu Oslo gewann er das Massenstart-Rennen mit einer Zehntelsekunde Vorsprung auf den Russen Kruglow. Neben Bauer hat auch Tomáš Kraus eine kleine Kristallkugel für die tschechischen Wintersportler gewonnen. Im nichtolympischen Skicross hat er sich wieder einmal als der Saisonweltbeste seines Fachs gezeigt.

Autor: Lothar Martin
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