Pfändung bei Fischer GmbH: Schulden in Millionenhöhe / Reiseverkehr angeblich nicht gefährdet

Fischer Air (Foto: CTK)

Die tschechische Bank "Komercni banka" hat am Donnerstag vor dem Distriktsgericht in Prag 1 einen Pfändungstitel gegen die Fischer GmbH erwirkt. Grund: Fischer schuldet der Bank über 300 Millionen Kronen, sprich etwa 10 Millionen Euro. Gerichtsvollzieher haben bereits mit der Auflistung des zur Pfändung freigegeben Eigentums begonnen. Das Unternehmen Fischer Air steckt ebenfalls in finanziellen Nöten. Die dritte und größte Firma des Inhabers Vaclav Fischer, das Reisebüro Fischer, soll von diesen Schwierigkeiten jedoch angeblich unberührt bleiben. Katrin Sliva:

Fischer Air  (Foto: CTK)
Die Fischer AG gilt als der größte Reiseveranstalter Tschechiens. Nicht zuletzt deshalb sorgte die Nachricht über die bevorstehende Pfändung bei einem Tochterunternehmen des Firmeninhabers Vaclav Fischer für deutliche Aufregung. So schien dann auch die Tatsache, dass am Donnerstag ein Flugzeug der dritten Firma Fischers, der Fischer Air, den Prager Flughafen Ruzyne zunächst nicht wie geplant verließ mit diesen Ereignissen im Zusammenhang zu stehen. Später stellte sich zwar heraus, dass es sich lediglich um eine Verspätung handelte. Die Befürchtung, dass Flüge mit Fischer Air ganz und gar ausfallen könnten, ist allerdings nicht von der Hand zu weisen. Auch diese Gesellschaft hat Schulden, und zwar in Höhe von 36 Millionen Kronen. Gläubiger sind die Czech Airlines sowie die tschechische Flughafenverwaltung und auch in diesem Fall liegt dem zuständigen Gericht bereits ein Pfändungsantrag vor. Darüber hinaus hat die Versicherungsanstalt Allianz der Fischer Air den Versicherungsvertrag gekündigt, wie Miroslav Tacl, Vorstandsvorsitzender der Allianz bestätigt:

"Die Gesellschaft Fischer Air hat ihre Versicherungspolice bei der Allianz Versicherung nicht gezahlt. Die Flugzeuge der Fischer Air sind noch bis Ende dieses Monats versichert, danach endet der Versicherungsschutz."

Reisebüro Fischer  (Foto: CTK)
Fischer schuldete der Allianz bereits im Jahre 2001 22 Millionen Kronen. Trotz dieser Schwierigkeiten müssen sich die Kunden des Reiseveranstalters Fischer keine Sorgen wegen ihres Sommerurlaubes machen, so die Pressesprecherin der Fischer AG, Vera Kudynova:

"Wir tun alles dafür, dass die Fischer AG, der Reiseveranstalter Fischer also, seine Leistungen weiterhin in vollem Umfang anbieten kann. Wir gewährleisten, dass unsere Kunden in den Urlaub fliegen können und ohne Probleme nach Hause zurückkommen. Die Reisen sind in keinster Weise gefährdet. "

Vera Kudynova wies außerdem darauf hin, dass es bisher zu keinen Stornierungen seitens der Kunden gekommen sei. Viele hätten zwar angerufen, um sich über den Stand der Dinge zu informieren, es sei aber gelungen, die Kunden zu beruhigen. Es ist im Gespräch, dass auch das Privateigentum von Vaclav Fischer unter Umständen der Pfändung unterliegen wird.