Ostereier: Tierschützer fordern Bio statt Batterie

Hart gekocht und bunt gefärbt oder ausgeblasen und aufgehangen – das Ei ist das Symbol des Osterfestes. „Ex ovo omnia“, heißt es – alles kommt aus dem Ei. Aber was kommt eigentlich rein ins Ei und wo kommt es her? Das sind Fragen, die sich die Verbraucher in Tschechien und wohl nicht nur hier noch viel zu selten stellen. Meinen jedenfalls tschechische Tierschützer.

Den beginnenden Ostereier-Kaufrausch haben die tschechischen Tierschützer zum Anlass genommen, um erneut bessere Bedingungen für die Legehennen in Tschechien zu fordern. Etwa die Hälfte der rund 10 Millionen Tiere fristet ihr Leben in den Drahtkörbchen von Legebatterien:

„Sich Eier von Tieren zu kaufen, die gequält werden und leiden, das ist ganz bestimmt nicht Gutes.“

meint Dita Michaličková von der „Gesellschaft für Tiere“. Das Problem: im Laden ist der Unterschied am Ei selbst nicht zu sehen – nur am Preis: Während ein Ei aus der Legebatterie schon für umgerechnet zehn Cent zu haben ist, kostet ein Bio-Ei aus Bodenhaltung und mit Körnerfütterung leicht das Fünffache. Ohne, dass es damit für sich genommen besser wäre – darin stimmt Geflügelzüchter Juraj Schummer mit zahlreichen Experten überein:

„Es gibt da keine großen Unterschiede – die Nährwerte sind bei beiden Eiern gleich, und was die mikrobiologische Belastung angeht, sind Käfigeier sogar besser, weil sie aus einer Umgebung kommen, die weniger belastet ist.“

Nur eben, dass es das Ei nicht ohne das Huhn gibt. Und für die Legehennen herrschen im winzigen Gitterkäfig keine artgerechten Bedingungen.

„Die Hennen leiden an Osteoporose, die Krallen brechen ihnen oder sie verwachsen“, betont Tierschützerin Dita Michalickova. Fazit:

„Wenn die Hühner gut und artgerecht gehalten werden, dann ist das schon ein Wert für sich – auch wenn das an den Eiern vielleicht gar nicht so stark zur Geltung kommt.“

So Josef Duben von der Staatlichen Veterinärverwaltung. Ab 2012 sollen Legebatterien europaweit verboten sein, schon jetzt läuft ein Förderprogramm für Landwirte, die ihre Geflügelhaltung modernisieren wollen. Dennoch wird es aber auch dieses Jahr wieder so sein, dass die übergroße Mehrzahl der tschechischen Ostereier einen echten Strohhalm allenfalls im Osternestchen zu sehen bekommt.