Kvitová und Rupp Sieger der ersten Mai-Sportevents in Prag

Petra Kvitová (Foto: ČTK)

Alles neu macht der Mai, sagt eine bekannte Redewendung. Im sportbegeisterten Prag heißt das seit ein paar Jahren, dass gleich zu Beginn des Wonnemonats stets neue Sieger im Tennis der Damen und im Marathonlauf gekürt werden.

Petra Kvitová  (Foto: ČTK)
Auf der Tennisanlage im Park Stromovka (Baumgarten) fand das vierte Turnier der Prague Open statt, das zur Welttour der Tennisdamen gehört. Es wurde zum dritten Male von einer Tschechin gewonnen: Nach Karolína Plíšková im Jahr 2015 und Lucie Šafářová ein Jahr später, heißt die Siegerin diesmal Petra Kvitová. Die zweifache Wimbledongewinnerin hat dafür eine simple Begründung parat:

„Ich hatte eine sehr gute Vorbereitung auf die laufende Saison. Ich war gesund und konnte sowohl konditionell als auch im Spiel mit dem Ball voll trainieren. Ich habe lange auf den Gewinn eines Sandplatz-Turnieres gewartet und bin nun froh, dass es ausgerechnet in Prag geklappt hat.“

Im Finale bezwang Kvitová die Rumänin Mihaela Buzarnescu nach einem großen Fight in drei Sätzen. Für die 28-Jährige war es der 23. Titel auf der WTA-Tour. Somit hat sie bis auf einen Sieg zur drittbesten Tschechin aller Zeiten, der leider im Vorjahr verstorbenen Jana Novotná, aufgeschlossen. Dabei musste Kvitová nach der Messerattacke eines Einbrechers im Dezember 2016 ein halbes Jahr wegen einer schweren Handverletzung pausieren. Ihr Trainer Jiří Vaněk ist stolz auf die Entwicklung seines Schützlings nach dem Comeback vor elf Monaten:

Petra Kvitová  (Foto: ČTK)
„Es ist ihr vierter Titelgewinn in nicht mal einem Jahr. Es ist unglaublich, was sie in dieser Zeit gezeigt hat, Hut ab. In diesem Jahr ist sie bei drei Turnieren gestartet, und sie hat alle drei gewonnen.“

Unter den Zuschauern des Prager Turniers war auch die Tennis-Legende Martina Navratilová. Die US-Amerikanerin tschechischer Herkunft ist von Kvitovás aktueller Form sehr angetan:

„Sie zeigt sich in einer wirklich guten Verfassung. Sie wirkt fit, hat eine gute Physis. Sie wirkt auf mich stabiler als früher.“

Einen stabilen Faktor hat auch der internationale Prague Marathon, der seit 1995 ausgetragen wird. Ein Garant für Siege sind nämlich die Läufer aus Ostafrika und aus Katar. Sie haben den Lauf seitdem 22 Mal gewonnen, nur im Jahr 2007 mussten sie dem Portugiesen Hélder Ornelas den Vortritt lassen. Ihre Serie von zehn Siegen in Folge hat nun ein US-Amerikaner durchbrochen – der 31-jährige Galen Rupp. In einem sehr schnellen Rennen siegte er am Sonntag in 2:06:07 Stunden. Das ist die zweitbeste Zeit, die in Prag je gelaufen wurde. Und damit war Rupp natürlich sehr zufrieden:

Galen Rupp  (Foto: ČTK)
„Das war glänzend. Ich wusste, dass die Strecke in Prag sehr schnell ist. Das Wetter war ideal, und auch die Tempomacher haben eine super Arbeit gemacht. Bis Kilometer 27 habe ich mich auf den Geraden hinter ihnen versteckt. Danach lag es nur an mir, und es ist eine tolle neue Bestzeit für mich herausgesprungen.“

Für den zweifachen olympischen Medaillengewinner war der Sieg in Prag das schönste Geschenk zu seinem 32. Geburtstag, den er am Dienstag feiert. Gutgelaunt und mit breitem Lächeln bestieg er zwei Tage zuvor das oberste Treppchen des Siegerpodests.

Autor: Lothar Martin
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