Junge Iraker an der Diplomatischen Akademie in Prag

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Tschechien hatte kurz vor Weihnachten das 7. Feldlazarett aus dem Irak zurückgezogen. Seitdem sind dort nur noch hiesige Militärpolizisten im Einsatz. Dafür wird seitens der Tschechischen Republik jedoch eine weitere Hilfe gewährt: In Prag werden zukünftige irakische Diplomaten ausgebildet. Mehr zu diesem Thema von Dagmar Keberlova.

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Vorige Woche haben fünf Iraker, drei Männer und zwei Frauen, einen einmonatigen Kurs an der Diplomatischen Akademie beim tschechischen Außenministerium begonnen. Bei diesem sollen sie Kenntnisse über die Europäische Union, die Sicherheitspolitik, die NATO und die Diplomatie an sich erlangen. Diese fünf Studenten wurden aus etwa 30 Kandidaten von der provisorischen irakischen Regierung ausgesucht. Sie wurden aufgrund eines Gesprächs und einer Prüfung für den Kurs in Prag bestimmt. Eine der Studentinnen, Mohammed Alaa Hassan, sagte dem Tschechischen Rundfunk, weshalb sie sich für die Diplomatie entschieden hat:

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"Dieser Beruf ist sehr interessant, weil das Studium der Diplomatie zur eigenen Bildung beiträgt. Man lernt Fremdsprachen sowie andere Kulturen kennen. Ich hoffe auch, dass die Situation im Irak und die Arbeit für unser Land bald besser sein werden als vorher."

Ein weiterer Student, Ahmad Chalid, spricht sogar schon ganz gut Tschechisch, da er zuvor in Prag an der Technischen Universität studiert hatte. Und die zweite Studentin, Anvar Husajn Hamid, würde gerne in der Zukunft an der irakischen Botschaft in Prag arbeiten. Den Kurs sowie die Verpflegung für die fünf Studenten zahlt das tschechische Außenministerium. Für das Taschengeld und die Flugtickets ist die humanitäre Organisation "Mensch in Not" aufgekommen. Geplant ist auch der Besuch der Diplomatischen Akademien in Berlin und in Wien. Im Herbst dieses Jahres könnten dann weitere Iraker folgen, die in Prag ausgebildet werden.