Hausbau mit Robotern und 3D-Druck

Bau-Roboter (Foto: Petr Kološ, Archiv des Tschechischen Rundfunks)
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Tschechische Erfinder wollen bald den Maurer überflüssig machen und erdbebensichere smarte Häuser bauen.

Bau-Roboter  (Foto: Petr Kološ,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Ein Tablet-PC statt der Maurerkelle – so könnte die Zukunft im Bauwesen aussehen. In Stránčice bei Prag hat der Konstrukteur Štěpán Kočí sein Labor, dort vollendet er gerade seinen Bau-Roboter.

„Wir machen das zu zweit. Ich sorge für die Konstruktion der Maschine und des mobilen Fahrgestells. Und mein Kollege verfasst dazu die Software.“

Langsam greift der Roboter-Arm nach den Ziegeln und baut nach und nach mit ihnen eine Mauer. Die größte Herausforderung sei, die Roboter mobil und hochpräzise zu machen, sagt Kočí. Sein Roboter braucht noch kleine Verbesserungen, um im kommenden Jahr erstmals beim Bau eingesetzt zu werden:

„Wir müssen die Software noch so bearbeiten, dass keine Abweichungen entstehen. Weil der Roboter nicht fest auf dem Boden steht, können die Ziegel beispielsweise vier bis fünf Millimeter zueinander versetzt sein. Dies ist vielleicht im Vergleich zur Arbeit eines Maurers wenig. Wir wollen aber, dass die Maschine perfekt arbeitet. Zum Beispiel soll der Verputz nicht wie bisher 15 Millimeter, sondern 5 Millimeter dick sein.“

Roboter für den Gebrauch im Bauwesen werden auch an der Technischen Hochschule in Prag entwickelt  (Foto: Petr Kološ,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Gesteuert wird der maschinelle Bauarbeiter über einen Tablet-PC:

„Man stellt den Roboter an den besten Ort. Mit einem Laser-Sensor zeigt man ihm den geplanten Anfang und das Ende der Mauer, die Höhe des Baus sowie, aus welchem Typ Ziegeln gebaut werden soll. Alles andere schafft der Roboter dann selbst.“

Für den Bau einer 2,5 Meter hohen und 7 Meter langen Mauer braucht der Roboter 40 Minuten. Das spart etwa sechs Stunden Arbeit von vier Maurern. Derselbe Roboter-Arm ist später imstande, die Wand zu verputzen und zu malen.

Roboter für den Gebrauch im Bauwesen werden auch an der Technischen Hochschule in Prag entwickelt. In der Zukunft sollen sie nicht nur das klassische Bauverfahren ersetzen. Die digitale Produktion soll viel mehr Einsatz finden. Michal Kovařík von der Fakultät für Bautechnologien:

Michal Kovářík  (Foto: Petr Kološ,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
„Ich denke, dass uns eine Übergangsphase von vielen Jahren erwartet. In dieser Zeit werden weiter bestehende Verfahren angewendet wie etwa der Betonfertigteilbau, und daneben gibt es auch den 3D-Druck. Aber der Anteil progressiver Technologien wird steigen und letztlich klassische Baumethoden ersetzen.“

Im 3D-Drucker sollen ganze Bauteile entstehen. Eine große Herausforderung für Forscher ist nun, geeignetes Material zu finden. Dieses sollen Baustoffe mit intelligenten Eigenschaften sein. Sie tragen dann etwa dazu bei, dass das Gebäude bei einem Erdbeben nicht einstürzt.