Fußball: Tschechiens Vereine erhalten Dämpfer in Vorrunde der Europa League

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Nach ihrer Zaungast-Rolle bei der WM in Brasilien wollen die tschechischen Fußballer zumindest wieder in Europa angreifen. Die erste Nagelprobe auf dem Weg zurück ins Rampenlicht sind dabei die Qualifikationsspiele der Vereine für die Teilnahme an den aktuellen Wettbewerben der Champions League und der Europa League. Am Donnerstag aber haben die Hoffnungen der tschechischen Clubs einen kräftigen Dämpfer erhalten, denn nur Vizemeister Viktoria Pilsen hat sich gute Chancen auf den Einzug in die Play-off-Runde der Europa League gewahrt.

Astra Giurgiu - Slovan Liberec  (Foto: ČTK)
Wie Pilsen musste auch der FC Slovan Liberec am Donnerstag auswärts bei einem rumänischen Gegner antreten. In ihrem Hinspiel der dritten Vorrunde zur Europa-League aber kassierten die Nordböhmen bei Astra Giurgiu eine herbe 0:3-Niederlage. Überragender Mann auf dem Platz war der dreifache Torschütze der Gastgeber, der Nigerianer Kehinde Fatai. Und die keck aufspielenden Gastgeber hatten sogar noch mehrere Chancen zu weiteren Treffern. Dies verhinderte indes Slovans Torwart Lukáš Hroššo mit großartigen Paraden, bestätigt Mitspieler Josef Šural:

„Hroššo hat noch zwei, drei Gegentore verhindert. Meiner Meinung nach hat er eine hervorragende Leistung geboten.“

Josef Šural  (Foto: Archiv FC Slovan Liberec)
Das aber konnte der Mittelfeldmann nicht von sich und den anderen Feldspielern behaupten, die ungewohnt viele Fehler machten und ihren Torhüter in der Abwehrarbeit auch allzu oft in Stich ließen. Trotz der Pleite aber will Josef Šural, der in der vergangenen Saison mit Liberec bis in die K.o.-Runde der Europa League vordrang, die Flinte noch nicht ins Korn werfen:

„Wir müssen aus den Fehlern lernen, denn es ist erst die Hälfte der dritten Vorrunde vorbei. Es ist schließlich immer möglich, das Ganze noch herumzureißen.“

Das hoffen auch die Spieler des FK Mladá Boleslav. Ihre Ausgangslage ist allerdings noch schlechter: Die Autostädter unterlagen dem französischen Traditionsclub Olympique Lyon zu Hause mit 1:4. Nach der Partie war Mladá Boleslavs Trainer Karel Jarolím vor allem mit der Defensivarbeit unzufrieden:

FK Mladá Boleslav - Olympique Lyon  (Foto: ČTK)
„Bei den ersten beiden Gegentoren haben wir es Lyon durch unsere Fehler einfach gemacht. Beim ersten Tor haben wir den Torschützen nicht gut gedeckt, vor dem zweiten Treffer haben wir unnötig den Ball zur Ecke gespielt, aus der die Gäste das 0:2 markiert haben. Und von den zwei weiteren Gegentoren will ich gar nicht erst reden.“

Aufgrund dieser Schlappe können die Mittelböhmen nun auch kaum noch ein ernsthaftes Wort in der Vorrunde mitsprechen, es sei denn, ihnen gelänge am kommenden Donnerstag in Lyon ein echtes Fußballwunder.

Lediglich der dritte tschechische Verein, Vizemeister Viktoria Pilsen, hat sich gute Chancen auf den Einzug in die Play-off-Runde der Qualifikation gewahrt. Beim rumänischen Club Petrolul Ploiesti erkämpften die Westböhmen ein 1:1-Unentschieden. Das wichtige Ausgleichstor für die Gäste erzielte Daniel Kolář erst in der Nachspielzeit. Trainer Dušan Uhrin zeigte dabei ein glückliches Händchen, denn den Torschützen hatte er erst in der 86. Minute eingewechselt:

Club Petrolul Ploiesti - Viktoria Pilsen  (Foto: ČTK)
„Ich habe ihn auf den Platz geschickt mit der Anweisung, dass er das Mittelfeld verdichten und dem Gegner noch einmal gefährlich werden sollte. Und das ist gelungen.“

Dank des Unentschiedens haben sich die Pilsener nun in eine gute Ausgangsposition für ihr Heimspiel gebracht. Alle drei Rückspiele finden am kommenden Donnerstag statt.

Autor: Lothar Martin
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