"Freunde der deutsch-tschechischen Verständigung" sind in der Region von Selb tätig

Cordula Winzer-Chamrád (Foto: Autorin)
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Seit der Grenzöffnung gibt es auf regionaler Ebene mehrere Bürgerinitiativen auf den beiden Seiten der Grenze, die sich auf den deutsch-tschechischen Austausch konzentrieren. Während der vor kurzem in Prag veranstalteten internationalen Ökumenischen Begegnungstage entdeckte Martina Schneibergova eine dieser Bürgerinitiativen beim Stand der bayrischen Landeskirche. Pfarrerin Cordula Winzer-Chamrád, betreut eine regionale Stelle für die deutsch-tschechische Nachbarschaftsarbeit im Dekanatsbezirk Selb. Vor drei Jahren gründete sie den Kreis der "Freunde der deutsch-tschechischen Verständigung":

"Das ist ein offener und ökumenischer Kreis zur Förderung der grenzüberschreitenden Nachbarschaft im Raum der Kirche. Wir machen Erwachsenenbildung und treffen zusammen - tschechische und deutsche Christen diesseits und jenseits der Grenze. Einmal im Monat findet das statt. Wir pflegen Kontakte, wir pflegen auch die Sprache. Wir übersetzen alles - ins Tschechische und ins Deutsche und ermöglichen so die Teilnahme auch Tschechen, die nicht so gut sprechen."

Ich habe bei Ihnen auf dem Stand ein kleines deutsch-tschechisches christliches Wörterbuch gesehen. Wie kamen Sie auf die Idee ein solches Wörterbuch zusammenzustellen?

"Das Wörterbuch ist während meines Theologiestudiums an der theologischen Fakultät in Prag entstanden, wo ich mir Begriffe, denen ich immer wieder begegnete, notiert habe. Ich habe jetzt die Ökumenischen Begegnungstage hier in Prag genutzt, um das endlich mal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Da waren noch viele Begriffe, die ich noch im Gemeindeleben kennen gelernt habe. Ich habe in Písek in Südböhmen gelebt und war dort Pfarrfrau. Da habe ich das so zusammengestellt, und das ist so eine Grundlage."

Über die größte bevorstehende deutsch-tschechische Veranstaltung sagte Pfarrerin Winzer-Chamrád:

"Diese Regionalstelle für deutsch-tschechische Partnerschaftsarbeit hat auch zur Aufgabe, unsere euroregionalen Kirchentage in der Euregio Egrensis mit zu organisieren, und da sind wir jetzt schon dabei. Im September 2006 wird der nächste stattfinden, der sich an die Landesgartenschau in Marktredwitz und in Cheb anbindet und wir werden dort den letzten Tag der Gartenschau veredeln - mit einem euroregionalen Kirchentag. Das ist bereits der siebente dieser Art. Das hat mal begonnen - nach der Grenzöffnung, da haben sich Ostdeutsche und Westdeutsche bei Hof getroffen, dann kamen die Tschechen auch noch dazu. Daraus sind eben diese Kirchentage geworden, die wir jedes zweite Jahr organisieren. Da kommen Thüringer, Sachsen, Bayern und Böhmen eben zusammen und bereiten es auch zusammen vor."