Flutschäden: Tschechien hofft auf Unterstützung durch die EU

Premierminister Jiri Paroubek mit seinem Amtskollegen Wolfgang Schüssel (Foto: Autor)

Die Schäden, die durch die aktuellen Überflutungen entstehen, werden sich erst im Laufe der Zeit genau beziffern lassen. Fest steht jedenfalls, dass es außer Versicherungszahlungen und staatlicher Unterstützung noch andere Quellen gibt, mit denen Verluste wenigstens teilweise gedeckt werden können. Denn auch von der Europäischen Union soll es Hilfe für die betroffenen Gebiete geben. Gerald Schubert berichtet.

Premierminister Jiri Paroubek mit seinem Amtskollegen Wolfgang Schüssel  (Foto: Autor)
Premierminister Jiri Paroubek hat am Dienstag mit dem österreichischen Kanzler Wolfgang Schüssel telefoniert, dessen Land derzeit den EU-Ratsvorsitz innehat:

"Ich habe sondiert, welche Möglichkeiten es gibt, auch von der Europäischen Union finanzielle Unterstützung zu erhalten. Kanzler Schüssel hat versprochen, mit dem EU-Kommissionspräsidenten Barroso über dieses Thema zu reden. Ich glaube also schon, dass wir von der EU bestimmte Mittel bekommen können", sagt Paroubek.

Mit wie viel Geld aus Brüssel gerechnet werden darf, das ist vorerst noch nicht klar. Der für soziale Fragen zuständige tschechische EU-Kommissar Vladimir Spidla weiß aber, woher die Hilfszahlungen konkret kommen könnten:

"Für diese Zwecke gibt es den Solidaritätsfonds. Die einzelnen Staaten müssen nun mit der Kommission über die Zuteilung von Geldern verhandeln - so wie etwa kürzlich die Slowakei nach der Sturmkatastrophe in der Hohen Tatra."

Spidla jedenfalls hat angekündigt, das Thema in der Kommission auf die Tagesordnung zu bringen.

Und noch eine Geldquelle könnte sich für die überfluteten Regionen auftun: In den Vereinigten Staaten erinnert man sich noch an die großzügige Unterstützung vonseiten Tschechiens nach dem Hurrikan Katrina, der New Orleans im August vorigen Jahres unter Wasser gesetzt hat. Nun wollen die Amerikaner ihrerseits den Tschechen helfen, sagte US-Botschafter William Cabaniss nach einem Treffen mit Premierminister Paroubek.

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