Filmemacher aus Hamburg und Prag zeigen ihre Werke im Kino Ponrepo

Hamburg und Prag begehen 20 Jahre Städtepartnerschaft. Radio Prag hat schon über einige Veranstaltungen berichtet. In den kommenden vier Tagen werden Hamburger und Prager Filmemacher einige ihrer Werke vorstellen, und zwar im Nationalen Filmarchiv in Prag. Hamburger Tandem nennt sich das. Der erste Teil fand schon im Sommer in Hamburg statt. Über die Prager Filmaktion sprach Christian Rühmkorf mit dem Filmhistoriker Milan Klepikov vom Nationalen Filmarchiv.

Milan Klepikov
Milan Klepikov, was hat es mit dieser Tandem-Idee auf sich, wie funktioniert das?

„Es hat im Juni so funktioniert, dass jeden Tag in Hamburg zwei Filme gezeigt wurden, ein tschechischer und ein deutscher. Die Regisseure der Filme waren anwesend. Und immer der Regisseur aus dem einem Land hat einen Regisseur und seinen Film aus dem anderen Land vorgestellt. Also am Nachmittag lief ein deutscher Film und am Abend ein tschechischer. Und jetzt wird es in Prag genauso gemacht. Die Filmemacher, die sich in Hamburg bereits kennen gelernt haben, die werden jetzt ihre Filme dem tschechischen Publikum vorstellen.“

Welche Filmemacher und welche ihrer Werke auf Prager und Hamburger Seite haben Sie für das Tandem aus Prag und Hamburg gewinnen können?

Kino des Nationalen Filmarchivs
„Ich möchte nur einige herausgreifen. Auf der tschechischen Seite ist es zum Beispiel der berühmte Animationsfilmer Jiří Bárta, der seinen deutschen Kollegen Franz Winzentsen vorstellt. Das ist deshalb interessant, weil beide jeweils einen Animationsfilm über den Rattenfänger von Hameln gemacht haben. Jiří Bárta hat einen abendfüllenden Animationsfilm gemacht und Franz Winzentsen einen Kurzfilm, der mit anderen Kurzfilmen von ihm gezeigt wird. Das wird eine sehr interessante ´Konfrontation´ an einem Tag. An einem anderen Tag läuft um 17:30 Uhr ein tschechischer Film von Olga Sommerová. Das ist eine der bekanntesten tschechischen Dokumentarfilm-Regisseurinnen; und am Abend ein Film von ihrer deutschen Kollegin Helke Sander, ein Film mit dem Titel ´Befreier und Befreiter´.“

Haben die Besucher dann auch die Möglichkeit mit den Filmemachern direkt zu sprechen?

„Ja, nach jeder Projektion wird es eine Diskussion geben mit dem Publikum und auch zwischen den Filmemachern.

Also, von Dienstag bis Freitag können die Kinofans ab nachmittags im Kino Ponrepo jeweils eine deutsche und eine tschechische Produktion sehen. Hat damit die Zusammenarbeit zwischen Prag und Hamburg auf filmischer Ebene ein Ende oder ist eine Fortsetzung geplant?

„Wir setzen auf jeden Fall ein Festival fort, das wir mit Hamburg schon seit drei Jahren machen. Es heißt ´Das Cinefest´ und ist eine teilweise Übernahme aus dem Hamburger Festival klassischer Filme, die sich immer um ein bestimmtes geschichtliches Thema drehen. Das wird auf jeden Fall fortgesetzt im Februar 2011. Ob wir jetzt mit diesem Hamburger Doppel weitermachen, das schauen wird dann, wenn wir wissen, wie erfolgreich die Aktion war.“

Service:

Das Programm finden Sie unter: www.bio-ponrepo.cz