Festival in Krumau: Gheorghiu und Vargas freuen sich auf Eröffnungskonzert

Angela Gheorghiu und Ramón Vargas (Foto: Martina Schneibergová)

Beim internationalen Musikfestival in Český Krumlov / Krumau stehen 19 Konzerte verschiedener Genres auf dem Programm. Eröffnet wird der Reigen am Freitag mit einem Galakonzert von zwei Opernstars: der rumänischen Sopranistin Angela Gheorghiu und dem mexikanischen Tenor Ramón Vargas. Am Mittwoch haben sich die beiden Künstler den Fragen der Journalisten gestellt.

Ramón Vargas  (Foto: Martina Schneibergová)
Arien überwiegend aus italienischen und französischen Opern werden zur Eröffnung des Festivals in Krumau erklingen. Der mexikanische Startenor Ramón Vargas kehrt nach sechs Jahren gerne wieder in die südböhmische Unesco-Stadt zurück:

„Krumau ist eine magische Stadt. Ich glaube, es gibt weltweit nur wenig Orte mit derart schönen historischen Baudenkmälern in einer herrlichen Landschaft. Die monumentale Architektur ist beeindruckend. Ich erinnere mich sehr gut an mein Konzert vor sechs Jahren. Vor allem die Reaktionen des Publikums habe ich mir gemerkt: Sie war sehr schön. Es gab eine außerordentlich gute Verbindung zwischen den Musikern und dem Publikum. Ich glaube, dass es diesmal mit Angela Gheorghiu zusammen, noch einmal besser sein wird.“

Auch die Sopranistin besucht Tschechien nicht zum ersten Mal. Sie hat zuvor schon in Prag gesungen. Auf Krumau freue sie sich bereits, sagte Angela Gheorghiu:

„Ich bin sehr stolz und glücklich, gemeinsam mit Ramón Vargas bei einem Konzert zu singen. Denn wir haben unsere Künstlerkarriere zur selben Zeit gestartet. Seitdem sind wir nicht nur gute Kollegen, sondern auch Freunde.“

Angela Gheorghiu  (Foto: ČTK)
Angela Gheorghiu wird in Krumau neben Opernarien von Verdi, Puccini, Donizetti und Bizet auch das Lied an den Mond aus Antonín Dvořáks „Rusalka“ singen. Gefragt nach ihrer beliebtesten Arie, sagte die Sopranistin, sie wolle eher von den Zuschauern wissen, welche Arien sie von ihr am liebsten hören würden.

„Wenn ich neue Theaterrollen aussuche, wenn ich mein Repertoire erweitere, suche ich mir das aus, was ich singen möchte. Aber die Meinung der anderen Seite würde mich sehr interessieren. Ich habe in meinem Leben sehr viele Konzerte gegeben. Es ging mir immer darum, den Hörern oder Zuschauern Freude zu bereiten. Natürlich kann ich während eines Konzertabends nicht alle geforderten Stücke singen. Aber ich habe mich immer bemüht, so zu singen, dass das Publikum daran Spaß hat. Das war schon immer mein Traum.“

Gheorghiu und Vargas werden das Festival in Krumau mit einem Open-Air-Konzert eröffnen. Manchmal seien solche Auftritte schwieriger als im Theater oder im Konzertsaal, sagt Ramón Vargas:

„Denn es stimmt schon, dass sich die Akustik draußen von der in einem Konzertsaal unterscheidet und dass wir sozusagen nicht von den Theatermauern geschützt sind. Unser Gesang bleibt aber derselbe. Schwerer ist ein Open-Air-Konzert vermutlich aus dem Grund, weil wir vor viel mehr Menschen singen und versuchen, ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Es ist anspruchsvoller, aber oft angenehmer, weil das Publikum in guter Stimmung ist.“

Angela Gheorghiu und Ramón Vargas werden beim Eröffnungskonzert von der PKF Prague Philharmonia unter der Leitung von Leoš Svárovský begleitet. Der Dirigent sagte nach der ersten Probe, er sei begeistert. Die Sopranistin merkte an, sie habe sich bei der Probe mit dem Prager Orchester „wie zu Hause gefühlt“. Denn im Januar dieses Jahres habe sie eine CD mit der Prague Philharmonia aufgenommen, so Gheorghiu.

Angela Gheorghiu und Ramón Vargas geben ihr Galakonzert im Brauereigarten von Krumau. Und zwar am Freitag um 20.30 Uhr. Das Festival läuft bis 5. August.