Febiofest 2004

Festival Febiofest 2004

Die Prager Filmfans können in diesen Tagen auf ihre Kosten kommen, denn am Donnerstagabend wurde in Prag das traditionelle Film-, Fernseh- und Videofestival "Febiofest 2004" eröffnet, bei dem insgesamt 332 abendfüllende Filme sowie mehrere Dutzend an andersartigen Filmtiteln aus insgesamt 58 Ländern der Welt gezeigt werden. Weitere Informationen im folgenden Beitrag von Jitka Mladkova.

Festival Febiofest 2004  (Foto: CTK)
Die offizielle Festivaleröffnung im Prager Multikino "Slovansky dum" war wie bereits im Vorjahr mit der Vergabe des so genannten Kristian-Preises verknüpft - einem Preis, der an einen hervorragenden Vertreter der Filmbranche verliehen wird. Diesmal war er dem deutschen Filmschauspieler und mittlerweile auch Hollywoodstar Armin Mueller-Stahl vorbehalten. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Film "Bittere Ernte" der polnischen Regisseurin Agnieszka Hollnad gezeigt. Für die Hauptrolle in diesem Film wurde Mueller-Stahl Mitte der 80er Jahre mit dem Preis des Filmfestivals in Montreal bedacht.

Interessant am Febiofest, das in diesem Jahr bereits zum 11. Male stattfindet, ist u. a. die Tatsache, dass es nicht nur in der Hauptstadt veranstaltet wird. Das Festival expandierte schon vor Jahren auch in andere Städte Tschechiens, ja sogar auch in die Slowakei. In diesem Jahr stehen mindestens 717 Filmpräsentationen in sechs tschechischen Städten auf seinem Programm. Anschließend wird die Megafilm-Leistungsschau in acht slowakischen Städten fortgesetzt.

Festival Febiofest 2004
Die Dramaturgie des Festivals hält jedes Jahr auch eine Neuigkeit bereit. Um zu zeigen, dass die Filmprojektion nicht ausschließlich eine Domäne der großen Kinohäuser ist, wird jeweils ein Teil der Filmstreifen in einem unkonventionellen Ambiente gezeigt. Dazu Festivaldirektor Fero Fenic:

"So eines gibt es diesmal in der Halle des Hauptpostamtes, wo Filme mit Post- bzw. Briefträgerthematik gezeigt werden. Als eine Rarität des Febiofestes gilt, dass wir auch herausragende Archivfilme zeigen, und zwar im Prager Kino Konvikt. Damit soll das Publikum die Möglichkeit haben, auch solche Streifen zu sehen, die eine Spitzenposition in der Weltkinematografie einnehmen, aber bei denen es heute kaum noch möglich ist, sich mit ihnen vertraut machen."

Nach Einschätzung des Febiofest-Direktors Fero Fenic dürften im Verlauf von 18 Tagen rund 140 Tausend Zuschauer in Tschechien und der Slowakei das Festival besucht haben.