Euranet startet Diskussionsrunden im EP: Jugendliche debattieren über Arbeitslosigkeit

Europaparlament in Brüssel

Um Jugendliche und Arbeitslosigkeit ging es bei einer Diskussion im Europaparlament. Sie wurde von Euranet initiiert, dem Netzwerk europäischer Radiostationen, dem auch Radio Prag angehört. Dazu ein Interview mit Radio-Prag-Chefredakteur Gerald Schubert vom Ort der Veranstaltung in Brüssel.

Europaparlament in Brüssel
Gerald, du bist gerade in Brüssel im Europaparlament, bei einer Debatte zur Jugendarbeitslosigkeit in Europa, die von Euranet veranstaltet wird. Die Debatte soll unter anderem auch interaktiv sein. Wie geht das Ganze über die Bühne?

„Genau, das Thema der Debatte ist Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Organisiert hat die Veranstaltung Euranet. Viele unserer Hörerinnen und Hörer wissen: Das ist ein Netzwerk von europäischen Radiostationen, bei dem auch Radio Prag Mitglied ist. Im Rahmen von Euranet produzieren wir ja zum Beispiel die recht beliebte Sendung Treffpunkt Europa. Die aktuelle Debatte ist nicht die erste, die Euranet im Europäischen Parlament organisiert hat, aber es handelt sich trotzdem gewissermaßen um eine Premiere. Denn diesmal sind es nicht nur professionelle Journalisten, die mit den Entscheidungsträgern der EU – also Abgeordneten und Kommissaren – über ein bestimmtes Thema diskutieren, das auch auf den Partnersendern gesendet wird. Sondern diesmal sind auch Studentinnen und Studenten verschiedener europäischer Universitäten dabei, die an ihren jeweiligen Universitäten bei so genannten Campusradios mitmachen – das sind sozusagen Radiosender von Studenten für Studenten. Im Rahmen des neuen Projekts, Connect Euranet heißt es, bringen wir jetzt diese jungen Radiomacher sowohl mit professionellen Radiomachern zusammen – also mit uns selbst –, als auch mit EU-Politikern. Damit fördern wir den Kommunikationsprozess zwischen den Institutionen und den Bürgern, vor allem den jungen Bürgerinnen und Bürgern der EU. Ich glaube, das ist eine schöne Sache.“

Gerald Schubert
Ich hatte anfangs noch erwähnt, dass die Debatte auch interaktiv ist. Sind die Studenten auch zugeschaltet, oder sind sie vor Ort?

„Die Studenten sind vor Ort. Sie kommen aus sechs verschiedenen Universitäten. Sie sind jetzt hier. Wir haben einige Meter von dem Ort, an dem ich gerade stehe, in einem großen Atrium im Europäischen Parlament eine Bühne aufgebaut, mit einem runden Tisch und Stühlen rundherum. Dort sind jetzt gerade die Studenten und die anderen Journalisten von Euranet sowie einige Europaabgeordnete, um das Thema Jugendarbeitslosigkeit in Europa zu diskutieren. Also sie sind wirklich da. Aber man kann sich auch über Internet und soziale Netzwerke zuschalten und mitdiskutieren.“

Europaparlament in Brüssel
Du hast gesagt, dass die Veranstaltung in Brüssel eine Premiere ist. Heißt das, dass es weitere solche Veranstaltungen geben wird?

„Genau. Für die Zukunft ist geplant, dass es jeden Monat ein neues Thema geben wird, so wie jetzt die Jugendarbeitslosigkeit. Die Campusradios können dann zunächst immer drei Wochen lang Beiträge zu diesem Thema auf eine entsprechende Unterseite der Euranet-Webseite hochladen. Nach drei Wochen gibt es dann immer eine Diskussionsveranstaltung hier in Brüssel, so wie dieses Mal. Danach kann jeder im Internet noch eine Woche lang mitdiskutieren, dann kommt das nächste Thema – das soll also im Monatsrhythmus stattfinden.“

Libor Rouček
Sind denn diesmal auch schon tschechische Studenten dabei?

„Nein, tschechische Studenten nehmen diesmal nicht Teil. Aber wir versuchen natürlich, auch in Tschechien interessierte Studentinnen und Studenten zu finden und ihnen eine Mitarbeit anzubieten, im Rahmen ihrer Campusradios. Vielleicht können wir sogar einige motivieren, so ein Campusradio zu gründen. Trotzdem möchte ich noch dazu sagen: Eine tschechische Stellungnahme zum Thema Jugendarbeitslosigkeit und insbesondere zum Thema Übergangsfristen auf dem Arbeitsmarkt, was damit ja eng zusammenhängt, gibt es. Ich habe am Rande der Veranstaltung ein Interview geführt mit Libor Rouček, dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, der aus Tschechien kommt. Das Interview werden wir den Hörern von Radio Prag natürlich demnächst präsentieren.“