Erdbeben im Iran: Freiwillige aus Liberec lösen das Rettungsteam ab

Flugzeug mit den ersten tschechischen Hilfsgütern an Bord

Wie wir Sie bereits in unserer gestrigen Berichterstattung informiert haben, leistet auch die Tschechische Republik dem Iran und ganz besonders der von dem verheerenden Erdbeben erschütterten Region um die Stadt Bam eine ihren Möglichkeiten entsprechende aktive Hilfe. Über den aktuellen Stand der dabei gewährten Hilfsleistungen informiert Sie Lothar Martin.

Flugzeug mit den ersten tschechischen Hilfsgütern an Bord  (Foto: CTK)
Ein Flugzeug mit den ersten tschechischen Hilfsgütern an Bord ist am frühen Dienstagmorgen (MEZ) in der iranischen Provinz Kerman gelandet. Das seit Samstag hier tätige 14 Mann starke Rettungsteam aus Tschechien, das mit vier Spürhunden angereist war, um Überlebende zu finden und zu bergen, half sogleich beim Entladen der Zelte, Decken und Medikamente - Dingen, die derzeit als wichtigste Utensilien für die zumeist obdachlos gebliebenen Überlebenden der Katastrophe angesehen werden. Die rund fünf Tonnen schwere Hilfslieferung im Wert von über sechs Millionen Kronen (ca. 200.000 Euro) wird jedoch nicht die einzige bleiben, die aus Tschechien kommt. Inzwischen arbeitet das tschechische Außenministerium nämlich bereits an einem Haushaltsentwurf, der die Aufstockung der humanitären Hilfe in der jetzigen ersten Phase auf eine Höhe von rund 20 Millionen Kronen vorsieht. Des Weiteren sind mittlerweile auch die Spendenaktionen von nichtstaatlichen tschechischen Hilfsorganisationen angelaufen, die die Gewähr dafür bieten sollen, dass die unbedingt notwendige Hilfe für die geschockten, demoralisierten und leidgeprüften Überlebenden des Erdbebens auch nach der ersten Phase weiter geht. Genau aus diesem Grunde macht sich in diesen Tagen auch eine Gruppe von freiwilligen Helfern aus dem nordböhmischen Liberec/Reichenberg auf den Weg in das Katastrophengebiet, um den hier ausharrenden Iranern jede erdenkliche Unterstützung bei der Überwindung der Tragödie zukommen zu lassen. Aus welchem Personenkreis sich diese Gruppe zusammen setzt und mit welchen Hilfsmaßnahmen sie in den nächsten Tagen und Wochen für die Linderung des großen Leids in Bam und Umgebung sorgen will, dazu sagte der Koordinator der Aktion, Martin Fryc:

Tschechische Hilfsgüter  (Foto: CTK)
"Die Gruppe setzt sich vornehmlich aus Medizinern, Feuerwehrleuten und Soldaten, die von der Armee für eine gewisse Zeit beurlaubt wurden, zusammen. Es ist vor Ort insbesondere erforderlich, eine solche Organisationsstruktur aufzubauen, dass die Hilfe effektiv ist, dass jeder weiß, was er zu tun hat und dass die humanitäre Hilfe dorthin gelang, wo sie am dringlichsten benötigt wird. Und dann müssen einige konkrete Dinge geschaffen werden, als da wären: die Errichtung einer Trinkwasser-Aufbereitungsanlage, eine Elektrostation, eine Anlage zur Wärmeerzeugung und viele weitere lebensnotwendige Dinge."