Ende des Schuljahr - Ende der Amtszeit von Eduard Zeman

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Für die rund 1,5 Millionen Schüler der Tschechischen Republik war am Freitag der letzte Schultag. Die nächsten zwei Monate lang können sie jetzt erst einmal ausspannen. Für einige Schüler dürfte das Ende des Schuljahres jedoch zunächst mit einem eher unangenehmen, wenn nicht sogar furchterregenden Ereignis verbunden sein - der Zeugnisausgabe. Da es aus diesem Anlass in den letzten Jahren immer wieder Fälle von frustrierten Eltern gegeben hat, die die Wut über das schlechte Abschneiden ihrer Schüler an den Kindern abließen, rief die Begründerin des telefonischen Eltern-Beratungsdienstes, Zusana Baudisova, am Freitagfrüh im Tschechischen Rundfunk die Eltern dazu auf:

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"Bevor sie den Riemen in die Hand nehmen oder das Kind erniedrigen, wenden Sie sich lieber an den erfahrenen Psychologen der Eltern-hotline und lassen sich beraten."

Das Ende dieses Schuljahres markiert zugleich auch das Ende der Amtszeit von Schulminister Eduard Zeman. Obwohl die Sozialdemokraten wieder die Wahlen gewonnen haben, wird er in der nächsten Legislaturperiode nicht mehr im Amt sein. Was hat Eduard Zeman in den letzten vier Jahren im Schulwesen verändert? Angetreten war die sozialdemokratische Regierung ja mit dem hehren Vorhaben, aus der tschechischen Gesellschaft eine "Gesellschaft der Bildung" zu machen. Zu diesem Zweck sollten u.a. die staatlichen Ausgaben für das Bildungswesen 6% des Bruttoinlandsprodukts erreichen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind es knappe 4%, dennoch verbuchte es Eduard Zeman am Freitag im Tschechischen Rundfunk als Erfolg für sich, dass es gelungen sei, die Gehälter der Lehrer spürbar zu erhöhen. Von einem überdurchschnittlichen Gehalt der Lehrer - wie es angekündigt war - kann jedoch heute bei weitem noch nicht die Rede sein.

Als größten Misserfolg bezeichnete der scheidende Schulminister am Freitag im Tschechischen Rundfunk die Tatsache, dass sein Entwurf für ein neues Schulgesetz im April dieses Jahres vom Abgeordnetenhaus abgelehnt worden war.