Dudelsackspieler und Dudelsackfans treffen sich in Strakonice

Breits zum 17. Mal treffen sich dieser Tage Dudelsackpfeifer buchstäblich aus aller Herren Länder im südböhmischen Strakonice.

Der so genannte böhmische Bock, also der Dudelsack, war bereits im 16. Jahrhundert in Böhmen und Mähren recht verbreitet und ein Begriff! Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde er durch andere, vor allem aber durch verschiedene Blasinstrumente aus der Volksmusik fast vollständig verdrängt. Bis auf eine Region, wo die Tradition des Dudelsackspiels überlebt hat und in der jüngeren Zeit sogar ihre Renaissance erlebt. Die Rede ist von Südböhmen und konkret von Strakonice, einer historischen Stadt, die sich als Zentrum dieses Musikgenres etabliert hat. Im Jahr 1967 fand hier das erste Internationale Festival der Dudelsackmusik statt, das seitdem alle zwei bzw. alle drei Jahre ausgetragen wird. Mittlerweile steht der 17. Jahrgang an. Die tragende Idee des Strakonicer Festivals ändert sich nicht. Eva Dresslerova, Intendantin des Festivals:

"Es ist ein Treffen von Dudelsackspielern aus verschiedenen Ländern, die neben dem Erfahrungsaustausch auch freundschaftliche Kontakte knüpfen. Dabei entsteht eine sehr schöne Atmosphäre, die sich auch auf das Publikum überträgt. Zwischen den Zuschauern und den Mitwirkenden auf der Bühne gibt es eine spürbare Resonanz."

Das Interesse, sich in Strakonice zu präsentieren, ist traditionsgemäß hoch. Es ist schließlich das einzige Festival dieser Art hierzulande und seinen Veranstaltern zufolge eines der besten weltweit. Doch das Fassungsvermögen der Stadt ist nicht unbegrenzt. Diesmal werden rund 1300 Dudelsackspieler, Sänger und Tänzer in Strakonice erwartet. Die Dudelsackensembles bewerben sich mit eigens zusammengestellten Programmen, die in das Konzept der Dudelsackdramaturgie passen müssen.

20.30 Uhr wird in Strakonice das 17. Internationale Dudelsackfestival im Beisein der versammelten Stadtväter, Ehrengäste sowie der Mitwirkenden und Stadtbewohner bzw. Stadtbesucher feierlich eröffnet.

"Ein ausgewählter Vertreter der Dudelsackspieler bittet offiziell den Bürgermeister der Stadt um Genehmigung, das Festival stattfinden zu lassen",

beschreibt Eva Dresslerova das traditionelle Zeremoniell. Auf das Wohl des Festivals wird mit dem in Strakonice gebrauten Bier angestoßen, das - wie könnte es anders sein - den Namen Dudak, also Dudelsackspieler trägt. Nach diesem symbolischen Startschuss müssen sich alle, wie die Festivalintendantin sagt, vier Tage lang auf eines gefasst machen:

"Während des Festivals schläft unsere Stadt nicht."