DTIHK-Umfrage: Deutsche Firmen sind immer zufriedener mit Standort Tschechien

Auf einer Pressekonferenz in Prag präsentierte die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK) am Mittwoch die Ergebnisse der von ihr durchgeführten Konjunkturumfrage für das Jahr 2007. Radio Prag war bei der Bekanntgabe vor Ort.

Um einen Überblick zu gewinnen, wie sich deutsche Firmen am Wirtschaftstandort Tschechien etablieren, wie sie hierzulande Fuß fassen und vorankommen, wo andererseits aber auch noch der Schuh drückt, führte die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer die genannte Umfrage unlängst zum dritten Male seit dem Jahr 2005 durch. An der Befragung zu Jahresbeginn 2007 beteiligten sich 123 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Dienstleistung und Handel. Eine gestiegene Zahl gegenüber den Vorjahren, wie DTIHK-Geschäftsführer Bernhard Bauer zu berichten wusste. Aber ebenso steigend sei auch die Zufriedenheit unter den deutschen Firmen, die in Tschechien präsent sind, betonte Bauer.

"Man kann sagen, dass das Interesse der deutschen Unternehmen für den Standort Tschechien in den letzten drei Jahren, die wir mit unserer Umfrage hinter fragt haben, sehr groß war und ist. Die Meinung zum hiesigen Markt ist sehr positiv. Wir können seit 2005 jedes Jahr feststellen, dass die Unternehmen immer zufriedener werden mit dem Standort Tschechien, dass die Geschäftslage sich positiv entwickelt, und dass die Firmen hier weiter kontinuierlich investieren und ihre Produktionsstätten erweitern. Demzufolge stellen sie hierzulande immer mehr Personal ein und werden das auch in Zukunft tun."

Was aber macht denn eigentlich den Standort Tschechien so attraktiv für die deutsche Wirtschaft? Für Bauer liegen die Fakten klar auf der Hand:

"Da wäre zunächst die günstige Lage, also die Nähe zu Deutschland zu nennen. Hinzu kommt die in etwa ähnliche Mentalität der Deutschen und der Tschechen. Und nicht zuletzt muss man erwähnen, dass die Kaufkraft hier im Lande weiter steigt, so dass es für die Firmen immer attraktiver wird, den hiesigen Markt zu erschließen."

Doch natürlich nicht in jedem Wirtschaftszweig kann Tschechien ideale Bedingungen als Produktions-, Dienstleistungs- und Absatzstandort bieten. Nach Meinung von Bernhard Bauer kommt es gegenwärtig gerade zu einer Verschiebung der Branchen, die in Tschechien mehr oder weniger aktiv sind.

"Bisher hat man ja gesehen, dass im Kfz-Bereich sehr viel gemacht wurde. Der heutige Trend aber geht immer mehr in Richtung Dienstleistungen. Da wären vor allem die Bereiche Logistik und Transport zu nennen. Aber auch Callcenter werden immer mehr etabliert."

Die Richtung ist also vorgegeben. Aber sie allein ist noch kein Garant, dass die positive Entwicklung der deutsch-tschechischen Wirtschaftskooperation weiter anhält. Zunehmende Defizite in der Ausbildung und Qualifizierung der tschechischen Arbeitnehmer ist zum Beispiel eines der vordringlichsten Problemfelder, das in nächster Zukunft gelöst werden muss. Dies sowie andere Vor- und Nachteile des Engagements von deutschen Unternehmen in Tschechien aber werden wir noch etwas näher in unserem Wirtschaftsmagazin am kommenden Mittwoch beleuchten.