Deutsche Botschaft in Prag veranstaltete erstmals "Tag der offenen Tür"

Statue Quo vadis im Garten (Foto: CTK)

Nach dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik sind auch die Beziehungen des Landes zur Bundesrepublik Deutschland auf ein neues, höheres Niveau gestiegen, da - so der deutsche Botschafter in Prag, Dr. Michael Libal, "die Tschechische Republik nun zu einem gleichberechtigten Partner Deutschlands in den Institutionen der EU geworden ist". Auch unter diesem Hintergrund veranstaltete die Deutsche Botschaft in der Moldaumetropole am vergangenen Freitag erstmals einen "Tag der offenen Tür", bei dem sich insbesondere Schülerinnen und Schüler von Prager Schulen mit der Arbeit der Botschaft und den Denkweisen, die sie nach außen hin vertritt, vertraut machen konnte.

Statue Quo vadis im Garten  (Foto: CTK)
Nach dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik sind auch die Beziehungen des Landes zur Bundesrepublik Deutschland auf ein neues, höheres Niveau gestiegen, da - so der deutsche Botschafter in Prag, Dr. Michael Libal, "die Tschechische Republik nun zu einem gleichberechtigten Partner Deutschlands in den Institutionen der EU geworden ist". Auch unter diesem Hintergrund veranstaltete die Deutsche Botschaft in der Moldaumetropole am vergangenen Freitag erstmals einen "Tag der offenen Tür", bei dem sich insbesondere Schülerinnen und Schüler von Prager Schulen mit der Arbeit der Botschaft und den Denkweisen, die sie nach außen hin vertritt, vertraut machen konnte. Als Erster stellte sich der Botschafter selbst bei einer einstündigen Begegnung den neugierigen Fragen der jungen Hoffnungsträger von Morgen. Und diese fragten dann auch sehr konkret, zum Beispiel nach der immer noch relativ niedrigen Wahlbeteiligung bei den Wahlen zum Europäischen Parlament. Darauf erwiderte Libal, dass diese Wahlen für alle die gleichen Chancen bieten, sich am politischen Prozess zu beteiligen, nur noch zu wenige würden davon Gebrauch machen. Aber:

"Hauptsache, dass diejenigen, die sich am politischen Prozess, an Wahlen beteiligen, auch eine klare Vorstellung davon haben, was sie wollen und aus welchen Gründen sie bestimmte Parteien wählen. Und für mich selbst ist eher der Umstand beunruhigender als eine niedrige Wahlbeteiligung, dass in sehr vielen Ländern unter rein innenpolitischen Gesichtspunkten gewählt wird und man vielleicht die größeren europa-politischen Zusammenhänge etwas aus den Augen verliert."

Aber müssten die EU-Bürger nicht noch mehr, und zwar in ihrer absoluten Mehrheit an die Wahlurne treten und damit auf die EU-Politik Einfluss nehmen, hakte derselbe Schüler nach, der mit der ersten Antwort offensichtlich nicht zufrieden war. Dazu entgegnete Botschafter Libal:

Botschafter Libal  (Foto: CTK)
"Auf der anderen Seite glaube ich, dass in dem Augenblick, wo das Europa-Parlament stärkere Befugnisse haben wird - nehmen wir einmal an, der Verfassungsvertrag kommt so durch, das Europa-Parlament bekommt größere Befugnisse und wird damit auch sichtbarer -, dann wird sich aller Voraussicht nach auch das Interesse der Bürger erhöhen. Es ist halt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so stark, aber ich bin da durchaus optimistisch, weil ich glaube, dass wir tatsächlich in Zukunft auf eine stärkere Involvierung der Bürger über das Europa-Parlament zusteuern."

Es war ein rundherum gelungener Auftakt für weitere Veranstaltungen dieser Art, auch wenn in der Kürze der Zeit einige Fragen offen blieben, wie mir gegenüber Radek Fedorovic vom Prager Gymnasium Na Prazacce verriet:

"Ja, ich finde es toll, denn der Tag der offenen Tür ist eine sehr gute Möglichkeit, mit der deutschen Seite zu kommunizieren."

Und wie hast Du den ersten Auftritt heute gefunden, das Treffen jetzt mit dem Botschafter?

"Also ich habe erwartet, dass uns der Herr Botschafter mehr seine eigene Meinung sagt, zum Beispiel zu den Benes-Dekreten. Aber er sagt nur die allgemein bekannte Meinung der Regierung."