Brünn ist „kreative Stadt“ der Unesco
Das „Creative Cities“-Netzwerk der Unesco verbindet aktuell 180 Mitgliedsstädte in 72 Staaten.
„Brünn hat diese Mitgliedschaft angestrebt, weil hier das Musikleben sehr intensiv ist. Die Stadt ist aufgrund der mährischen Volkskunst die Metropole einer der musikalischsten Gegenden der Welt. Außerdem waren hier zahlreiche Persönlichkeiten der Musik tätig, mit Leoš Janáček an der Spitze. Und vor allem ist Brünn einzigartig in der Breite der Musikgenres. Das reicht von der Oper, über klassische Musik, Musical und Jazz bis hin zu World Music, Folklore oder der Klubszene.“
2002 entstand die Initiative „Brünn – Stadt der Musik“. 2015 wurde das neue Multigenre-Festival „Musik-Marathon Brünn“ ins Leben gerufen. Im selben Jahr bewarb man sich zum ersten Mal um die Aufnahme ins Netzwerk der Creative Cities. Erfolgreich war erst der zweite Versuch. Die Aufnahme bedeute sowohl eine internationale Anerkennung, sagt David Dittrich, als auch eine langfristige Selbstverpflichtung der Städte:„Wir haben uns konkret dazu verpflichtet, alles dafür zu tun, dass ein neuer Konzertsaal in Brünn errichtet wird – das sogenannte Janacek-Kulturzentrum.“
Die Mitgliedsstädte im Creative Cities Network unterstützen sich gegenseitig. Brünn will vor allem in der Musikerziehung intensiv arbeiten.
„Dazu dient ein einzigartiges System von Musikschulen, das es in der Tschechischen Republik gibt. Wir wollen unsere Erfahrungen auch mit anderen Städten austauschen und mit ihnen im Bereich der musikalischen Erziehung von Kindern zusammenarbeiten.“
Und man freue sich auch auf gemeinsame Projekte mit Künstlern aus den beteiligten Mitgliedsstädten, so Dittrich. Zu diesen gehören unter anderem Liverpool, Hannover, Mannheim, Katowice und Sevilla in Europa sowie etwa Bogota und Auckland.
Brünn ist die zweite tschechische Stadt im Netzwerk. Als erstes wurde Prag als Stadt der Literatur 2014 aufgenommen.