Baum für Prager Weihnachtsmarkt kommt aus dem Riesengebirge

Foto: ČTK

Am kommenden Sonntag wird die erste Kerze auf dem Adventskranz angezündet und die Vorweihnachtszeit beginnt. Neben hektischen Einkäufern, Orgelkonzerten und Weihnachtskrippen-Ausstellungen hält sie auch in Tschechien vor allem eines bereit – die Weihnachtsmärkte. Der größte und bekannteste hat auf dem Altstädter Ring in Prag sein Domizil. Dort laufen jetzt die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren.

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Die Prager Weihnachtsmärkte auf dem Altstädter Ring und auf dem Wenzelsplatz werden am 1. Dezember eröffnet und dauern 32 Tage an. Anders als die traditionellen Märkte in den deutschen Großstädten, die spätestens am vierten Advent ihre Pforten schließen, können sie also noch bis einschließlich zum Neujahrstag besucht werden. Viele Prager nutzen daher gerade die Stunden zwischen den Feiertagen, um in geselliger Runde einen frischen Apfelstrudel oder einen heißen Topf Honigwein zu verkosten. Die bunte Glitzerwelt mit Weihnachtsschmuck, Souvenirs und all den leckeren Naschereien wäre jedoch nur eine ziemlich triste Angelegenheit, würde sie nicht im Glanze eines hübsch herausgeputzten Weihnachtsbaums erstrahlen. Die Suche nach dem richtigen Baum für den Altstädter Ring ist dabei fast schon eine Wissenschaft. Aber auch diesmal wurde er gesucht und … als Fichte im Riesengebirge gefunden.

„Der Baum ist 32 Meter lang und wurde grundlegend untersucht. Es ist ein gesunder, starker Baum, daher steht seiner Platzierung auf dem Altstädter Ring in Prag nichts im Wege. Die Fichte, die unweit der Gemeinde Dolni Dvur bei Vrchlabi stand, wurde am Samstag geschlagen. Sie wird in der Nacht von Montag auf Dienstag nach Prag transportiert“, verriet Petr Hozak, der Organisationschef der Prager Weihnachtsmärkte dem Tschechischen Rundfunk.

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Die fast 80-jährige Fichte wurde von den Mitarbeitern des Nationalparks Riesengebirge ausgewählt. Ihre Überprüfung nach Wuchs und Holzbeschaffenheit haben Dendrologen der Mendel-Universität für Land- und Forstwirtschaft aus Brünn vorgenommen. Und das sicher nicht ohne Grund. Denn spätestens seit dem Unglück von vor vier Jahren weiß man auch in der Moldaustadt, dass ein Weihnachtsbaum mitunter mehr als nur Kerzen, Schmuck und Girlanden (er)tragen muss. Heftige Sturmböen hatten seinerzeit die 31 Meter hohe Fichte zu Fall gebracht, und das mit schmerzlichen Folgen. Einer der vier durch den umgestürzten Baum verletzten Touristen, ein 54-jähriger Engländer, musste damals mit Verletzungen an Oberschenkeln und Wirbelsäule in ein Prager Krankenhaus eingeliefert und operiert werden. Eine ganz und gar nicht weihnachtliche Geschichte. Aber daraus haben die Organisatoren der Prager Weihnachtsmärkte mit Sicherheit ihre Lehren gezogen.