Austausch als beste Investition: Präsident Klaus im Vietnam

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Im Rahmen seiner Asien-Reise hat der tschechische Präsident Vaclav Klaus am Montag seinen viertägigen Staatsbesuch in Vietnam beendet - für das tschechische Staatsoberhaupt kein Land wie jedes andere, lebt doch in Tschechien eine bedeutende vietnamesische Minderheit. Die bestehenden Verbindungen sollen nun zum Ausbau des Handels intensiver genutzt werden.

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Die Handelsbeziehungen standen wie so oft im Mittelpunkt der Reise des Präsidenten. Begleitet wurde er dabei von Vertretern von mehr als 30 tschechischen Firmen. Und die konnten teils auch in ihrer Muttersprache verhandeln, denn rund 200.000 Vietnamesen sprechen fließend Tschechisch, darunter auch Außenminister und Vize-Premier Pham Gia Khiem. Das ist ein Ergebnis der jahrzehntelangen Aufbauhilfe der damaligen sozialistischen Tschechoslowakei, die die Ausbildung vietnamesischer Fachkräfte übernommen hatte. Etwa 50.000 Vietnamesen sind dabei in Tschechien geblieben - eine Verbindung, die es besser zu nutzen gelte, so Präsident Vaclav Klaus:

"Die große Gemeinde der Tschechisch sprechenden Vietnamesen hier in Vietnam und die nicht kleine Gemeinde der Vietnamesen bei uns in Tschechien bilden eine natürliche Brücke zwischen den Ländern, und Tschechien darf sich nicht in Europa einschließen."

Bereits am Freitag haben tschechische Unternehmer Verträge unter anderem über den Bau einer Zementfabrik und einer Brauerei im Wert von etwa 125 Millionen Euro unterzeichnet; etwa über das zehnfache Volumen laufen noch Verhandlungen.

Ngo Hong Chuyen  (links) und Vaclav Klaus  (Foto: CTK)
Präsident Klaus traf während des mehrtägigen Aufenthaltes mehrfach mit ehemaligen Studenten zusammen, die ihre Ausbildung in der Tschechoslowakei absolviert haben. Den Abschluss des Besuches bildete eine Vorlesung des gelernten Ökonomen Klaus an der Wirtschaftshochschule in Ho Chi Minh-Stadt / Saigon:

"Ich habe hier mehr als sonstwo auf der Welt verstanden, dass es die beste Investition für ein Land ist, Schüler und Studenten aus der Welt zu sich einzuladen. Vielleicht wäre es sogar besser, hier kein CzechTrade-Center zu eröffnen, sondern stattdessen mehr tschechische Stipendien an vietnamesische Studenten zu vergeben, denn sie sind die eigentlichen und wirklichen Trade-Center."

Die Beziehungen sind allerdings noch ausbaufähig: Derzeit vergibt die tschechische Regierung im Vietnam jährlich jeweils vier Magister- und Doktoratsstipendien.