Als Auftakt zum NATO-Gipfel trafen die Präsidenten Tschechiens und der USA zusammen

George Bush und Vaclav Havel, Foto: CTK

Bereits einen Tag vor der Eröffnung des NATO-Gipfels ist US-Präsident George W. Bush in Prag eingetroffen, um der Tschechischen Republik einen Arbeitsbesuch abzustatten. Den Mittwochvormittag widmete er bilateralen Gesprächen mit den führenden Politikern Tschechiens. Über das Treffen mit Präsident Vaclav Havel berichtet Markéta Maurová.

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Obwohl es sich um ein bilaterales Treffen von zwei Staatsoberhäuptern handelte, galt deren Gespräch vor allem dem bevorstehenden NATO-Gipfel. Eintracht herrschte in Bezug auf die geplante Transformation und Erweiterung der NATO, die der wichtigste Punkt des Gipfeltreffens sei. Der US-Präsident erläuterte des weiteren den Standpunkt der Vereinigten Staaten zur Irak-Frage:

"Es ist für unsere Völker und andere Völker bedeutend, dass wir kollektiv daran arbeiten, die Entwaffnung von Saddam Hussein zu gewährleisten. Sollte der kollektive Wille der Welt stark sein, gelingt es uns, die Entwaffnung auf friedlichem Weg zu erreichen. Sollte dies jedoch nicht gelingen, bilden wir eine Koalition von Freiweilligen, die einen Angriff gegen Saddam Hussein führen werden. Es wird an den einzelnen Nationen liegen, ob sie sich entscheiden, sich dieser Koalition anzuschließen oder nicht."

Präsident Vaclav Havel sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, die Ergebnisse der bevorstehenden Diskussion über das Irak-Problem in einem Abschlussdokument des Prager NATO-Gipfeltreffens zu verankern. Er sagte dazu:

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"Sollte es nötig sein, Gewalt anzuwenden, bin ich der Meinung, dass die Allianz die Art und Weise ihres Engagements als Allianz sehr ernsthaft und schnell überlegen soll."

Havel äußerte sich des weiteren auch zum bilateralen Verhältnis zwischen Tschechien und den USA:

"Die Beziehungen zwischen unseren Staaten haben sich meiner Meinung nach nicht nur verbessert und verfestigt, sondern sie sind vor allem etwas Selbstverständliches geworden, insbesondere für jüngere Generationen. Ich glaube, es herrscht hier ein Zustand großen gegenseitigen Vertrauens."

Kurz vor dem NATO-Gipfeltreffen bedankte sich Präsident George W. Bush bei seinem tschechischen Amtskollegen für die Möglichkeit, in Prag sein zu können - in einer historisch bedeutenden Stadt und in einem historisch bedeutenden Land, das von einer historisch bedeutenden Persönlichkeit geleitet werde.