Afghanistan-Kämpfer: Schäferhund Athos erhält Auszeichnung

Hund Athos (Foto: ČTK)

Soldaten werden des Öfteren für ihren Einsatz im Ausland gewürdigt. Am Dienstag wurde diese Ehre in Prag jedoch auch einem Tier zuteil: Der tschechische Verteidigungsminister zeichnete den Hund Athos aus, der in Afghanistan schwer verletzt wurde.

Hund Athos  (Foto: ČTK)
Am Dienstag gab es im Armeezentrum für Diensthunde im nordböhmischen Chotyně / Ketten eine kleine feierliche Zeremonie. Die Hundeführer versammelten sich mit ihren Schützlingen vor dem Hauptgebäude. Einer von ihnen trat mit seinem deutschen Schäferhund, der auf den Namen Athos hört, nach vorne. Verteidigungsminister Vlastimil Picek beugte sich zu dem Vierbeiner und legte ihm ein Halsband um, mit einer darauf gedruckten speziellen Widmung.

Athos mit Rostislav Bartončík und Vlastimil Picek  (Foto: ČTK)
„Der Hund ist der beste Freund des Menschen und ein unersetzlicher Helfer der Soldaten“, sagte der Minister. Mit der Auszeichnung wollte Picek seinen Worten zufolge auf die wichtige Rolle der Hunde in der Armee aufmerksam machen. Dem belobigten Vierbeiner schenkte er zudem eine Ehrenplakette und den Knochen eines Büffels.

Schäferhund Athos nahm die Zeremonie gelassen. Er hat in seinem vierjährigen Leben schon einiges ertragen müssen. Der Sprengstoffsuchhund war mit seinem Hundeführer Rostislav Bartončík 2012 beim tschechischen Aufbauteam im afghanischen Lógar stationiert. Es geschah an einem Septembertag, den er nie vergessen werde. Es sei kurz nach Mittag gewesen, als eine von der Taliban abgefeuerte Rakete direkt im Hundestall explodierte, erzählt Bartončík:

Hund Athos  (Foto: ČTK)
„Es sah dort schrecklich aus. Der Hundestall war vollständig zerstört. Ich habe im ersten Moment nur blutige Spuren und erst dann den Hund gesehen.“

Amerikanische Ärzte retteten dem schwer verletzten Athos das Leben. Der Hund blutete stark aus dem Rücken und war an vielen Stellen von Granatsplittern verletzt.

„Er bekam eine Bluttransfusion nach der anderen. Die amerikanischen Hundeführer führten ihre Hunde fortwährend zur Blutspende in das Feldlazarett.“

Hund Athos  (Foto: Archiv des Verteidigungsministeriums)
Die US-Armee organisierte auch den Rücktransport des Hundes nach Europa. Auf dem Nato-Stützpunkt im deutschen Ramstein wurde Athos nochmals operiert. Die Amerikaner schätzen laut Bartončík Hunde sehr, denn sie haben schon viele Menschenleben in Afghanistan gerettet. Von den Nato-Verbündeten erhielt Athos auch eine spezielle Decke, die alle Kriegsveteranen bekommen. Der Vierbeiner erholt sich immer noch von seiner schweren Verletzung. Ob er eines Tages nach Afghanistan zurückkehrt, darüber wird erst in einigen Monaten entschieden.

Die Tschechische Armee verfügt zurzeit über mehr als 80 Diensthunde. Sie werden als Drogenspürhunde sowie als Sprengstoff- und Waffensuchhunde ausgebildet und trainiert.