30. EBC-Kongress in Prag: Brauer müssen noch innovativer werden

0:00
/
0:00

Die Moldaustadt ist nicht mehr nur eine "schlafende Schönheit", sondern eine pulsierende Metropole, in der Tag für Tag Zigtausende Dinge vonstatten gehen. Darunter jede Menge Kongresse, von denen nicht wenige von internationaler Bedeutung sind. Wie der seit Samstag im Hilton-Hotel stattfindende 30. Kongress der Europäischen Brauerei-Konvention, auf dem Lothar Martin für Radio Prag zugegen war.

Der European Brewery Convention (kurz: EBC) gehören 22 europäische Brauereiverbände an, doch auf ihrem 30. Kongress, der noch bis zum Donnerstag in Prag stattfindet, haben sich nahezu 1000 Brau- und Bierexperten aus fast 50 Ländern eingefunden. Das dokumentiert wohl kaum besser, dass wir heute wirklich im Zeitalter der Globalisierung leben und dass Konkurrenten wie Geschäftspartner so gut wie kaum eine Möglichkeit auslassen, sich mit den neuesten Trends und Entwicklungen auf ihrem Sektor vertraut zu machen. Zu ihnen gehört auch Prof. Frank-Jürgen Methner von der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin, mit dem ich in einer kleinen Konferenzpause das folgende Gespräch führen konnte:

Herr Prof. Methner, hier in Prag findet seit einigen Tagen ein großer internationaler Kongress der Brauereien statt, es sollen insgesamt 50 Länder vertreten sein, d. h. dem Kongress wird eine große Bedeutung beigemessen. Mit welchen Erwartungen sind Sie nach Prag gekommen?

"Ich erhoffe mir natürlich, hier neue Erkenntnisse vor allem aus dem Bereich der Forschung zu gewinnen. Wir haben auf dem Brauereisektor noch viele ungeklärte Themen und möchten natürlich hören, wo der Stand der Forschung bei den internationalen Kollegen ist, um uns diesbezüglich auch selbst weiterentwickeln zu können."

Was sind die aktuellen Themen der Forschung im Brauereiwesen?

"Ja, im Wesentlichen beschäftigen wir uns noch heute mit der Hefe, die als Biokatalysator sehr wichtig ist und die quasi im Mittelpunkt steht bei der Geschmacks- und Aromabildung. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Geschmacksstabilität des Bieres. Überhaupt spielt die Sensorik mehr und mehr eine große Rolle, da auch der Konsument davon sehr stark beeinflusst wird."

Ist den noch für alle Brauer Platz auf dem Markt oder herrscht zunehmend auch hier das "eiserne" Gesetz, dass nur derjenige, der sich durchsetzt, auch auf dem Markt präsent bleiben wird?

"Gut, die Brauer müssen in Zukunft innovativer werden. Wir müssen mehr Diversifizierungen in unsere Produkte bringen. Ich glaube, dann wird der Verbraucher das auch entsprechend annehmen und wir werden auch in Zukunft erfolgreich sein, trotz eines derzeit rückläufigen Biermarkts. Aber man muss diese Trends einfach durch neue Produkte wenden."