15. Festival des deutschsprachigen Theaters zieht erfolgreiche Bilanz

Aus dem Stück „Was geschah, nach dem Nora ihren Mann verlassen hatte“

Am Mittwoch gastierte das Deutsche Theater Berlin mit Dennis Kellys Stück „Liebe und Geld“ in Prag. Mit der so gut wie ausverkauften Inszenierung des Regisseurs Stephan Kimmig ging der 15. Jahrgang des Festivals des deutschsprachigen Theaters zu Ende. Die Veranstalter sprechen von einem vollen Erfolg und haben bereits mit den Vorbereitungen für die 16. Auflage des Festivals begonnen, die einige Neuerungen verspricht.

Dennis Kellys Stück „Liebe und Geld“  (Foto: www.theater.cz)
Die weltweite Wirtschaftskrise hat viele Kulturveranstalter besonders hart getroffen. Musste also auch das deutschsprachige Theaterfestival in seinem 15. Jubiläumsjahrgang das Programm einschränken? Ganz und gar nicht, sagt Festival-Leiterin Jitka Jílková. Und auch der Kartenverkauf sei in diesem Jahr wieder sehr gut gelaufen:

„Manchmal sagen wir – geradezu ketzerisch – zu gut. Die Vorstellungen, die auf kleineren Bühnen gespielt werden, sind immer schnell ausverkauft. Das tut uns leid für jene Zuschauer, die nicht drankommen. Aber wir tun unser Bestes und spielen einige dieser Produktionen sogar dreimal nacheinander. Und trotzdem reichen die Karten nicht. Andererseits ist es natürlich eine große Freude für uns, wenn das Interesse so massiv ist.“

Kaum ist der 15. Jahrgang des Festivals vorbei, macht sich das Team um Jitka Jílková auch schon an die Vorbereitungen für das kommende Jahr. Und das verspricht einige Neuerungen:

„Nach fünfzehn Jahren wollen wir ein bisschen neue Wege gehen. Deshalb haben wir einen EU-Förderantrag gestellt, mit dem wir uns zu einer sehr engen Zusammenarbeit mit zwei befreundeten Bühnen verpflichten: Das sind das Staatsschauspiel Dresden und das Wiener Burgtheater. Wir freuen uns sehr, dass diese beiden großen Häuser bereit sind, mit uns zusammenzuarbeiten und hoffen nun natürlich, dass die EU unseren Antrag positiv bewerten wird.“

Teil des geplanten regionenübergreifenden EU-Projektes ist auch, dass in Zukunft erfolgreiche tschechische Produktionen in den Nachbarländern Deutschland und Österreich gezeigt werden sollen. Dies habe man schon seit längerer Zeit geplant, ohne finanzielle Unterstützung aus Brüssel sei das Vorhaben aber nicht zu finanzieren, so Festival-Leiterin Jílková im Radio-Prag-Interview.

Um zusätzliches Geld zu akquirieren und die Zuschauer stärker an das Festival zu binden, ist außerdem ein neuer Club der Freunde des deutschsprachigen Theaterfestivals gegründet worden. Nähere Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.theater.cz