11. September 2001: Multimediales Projekt Missa ecumenica erinnert an die Opfer

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An die tragischen Ereignisse des 11.Septembers vor fünf Jahren, die anschließend mehr oder weniger das Leben von vielen Millionen Menschen beeinflussten, soll auch eine außerordentliche Musikveranstaltung erinnern. Jitka Mladkova berichtet:

Am Montagabend wird in einer Weltpremiere im Prager Repräsentationshaus das monumentale multimediale Projekt Missa ecumenica in einer Direktübertragung des Tschechischen Rundfunks präsentiert. Die Musik stammt aus der Feder von Jaromir Vogel, Regie führte Zdenka Cechova, die auch Autorin der Choreografie und Visualisierung ist.

Von Jaromir Vogel habe sie insgesamt 20 Kompositionen erhalten, die wie bei einer Messe in der üblichen Reihenfolge gespielt werden, erzählte Cechova auf einer Pressekonferenz. Der Komponist habe ihr aber freie Hand gelassen, um die einzelnen Teile anders erklingen zu lassen, und zwar im Einklang mit den visualisierten Bildern der heutigen Welt - Krieg und seine Opfer, Terroranschläge und ihre Opfer, Gebete und das Innehalten, und die abschließende Hoffnung auf eine bessere Welt. Die Komposition selbst charakterisiert Zdenka Cechova wie folgt:

"Die Entstehung der Missa Ecumenica war sehr spontan. Es ist eine emotionsgeladene Beichte des Komponisten, wodurch ein monumentales Werk entstanden ist, eine Botschaft nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft".

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Die einzelnen Teile des monumentalen Musikwerkes sind visualisiert durch Bilder von Kampfhandlungen, von der Trauer der Hinterbliebenen über den Tod ihrer Nächsten, Gebeten und anderen, die beinahe zum Alltag in manchem Teil der heutigen Welt gehören. Im Unterschied zu der Musik entstand das multimediale Programm, das die Missa Ecumenica begleitet, nicht im Handumdrehen: Sechs Jahre lang hat Frau Cechova mit Studenten der Technischen Hochschule Prag im Rahmen von Seminar- und Diplomarbeiten nach verschiedenen Möglichkeiten der Visualisierung der Musik gesucht, um ihren Inhalt getreu zu vermitteln:

"Mich hat an dem Musikwerk auch sehr stark angesprochen, dass der Komponist nicht in die Knie geht, sondern Hoffnung und Auswege sucht. Im Bild ist dann das Erwachen der Erde, junge Mädchen tanzen, bringen Opferkränze für eine Welt ohne Kriege. Das Programm geht zu Ende mit einer Vision der Ökumene - die Erde als Ort der Verständigung aller Menschen."