Tschechien setzte sich für NATO-Beitritt der Slowakei ein

Nach dem NATO-Beitritt der Tschechischen Republik sind die Slowakei und deren angestrebte NATO-Mitgliedschaft zu einem der wichtigsten Themen im Bereich der tschechischen Sicherheitspolitik geworden. Mehr über die tschechische Unterstützung für den Beitritt der Slowakei zur Nordatlantischen Allianz hören Sie im folgenden Beitrag von Martina Schneibergová.

Die Tschechische Republik bemühte sich seit ihrem NATO-Beitritt darum, eine künftige Mitgliedschaft ihres östlichen Nachbarlands in der Nordatlantischen Allianz zu fördern. Tschechien war daran interessiert, gemeinsam mit der Slowakei Mitglied in möglichst vielen bedeutenden internationalen Organisationen zu sein, zu denen auch die NATO gerechnet wird. Der Politologe und Publizist Radek Khol vom Institut für internationale Beziehungen beschrieb die tschechische Unterstützung für den NATO-Beitritt der Slowakei gegenüber Radio Prag wie folgt:

Die Tschechische Republik hat sich stark für die Slowakei eingesetzt, und zwar während der Debatten, die innerhalb der NATO darüber geführt wurden, welchen Staaten Mittel- und Osteuropas in Prag die NATO-Mitgliedschaft angeboten werden soll. Dabei wurde immer wieder betont, dass die Staaten, die der NATO beitreten werden, ein Gewinn für die Allianz und die Sicherheit ihrer Mitgliedsstaaten sein müssen und sie die politische Stabilität nicht gefährden dürfen. Ohne die bedeutenden Fortschritte, die unter der Regierung von Mikulas Dzurinda im außenpolitischen Bereich erreicht wurden, wäre aber auch das starke Engagement Tschechiens innerhalb der NATO kaum von Nutzen gewesen.

Wenn der Slowakei in der Allianz dieselben Sicherheitsgarantien wie Tschechien zuteil werden, könnten davon auch die gegenseitigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern profitieren. Der Politologe Matus Korba vom Prager Institut für internationale Beziehungen jedenfalls meint:

Ich glaube, dass die Kontinuität der tschechisch-slowakischen Beziehungen beibehalten wird - vor allem nicht nur im Rahmen der politischen Zusammenarbeit, sondern auch bei der Zusammenarbeit im Sicherheits- und Militärbereich. Denn die Tschechische Republik begann 1998, als es in der Slowakei zum Regierungswechsel kam, mit der Slowakei in diesem Bereich sehr intensiv zusammenzuarbeiten. Schon damals wurde eine feste Grundlage für die Kooperation geschaffen, deren Resultate bislang der Einsatz einer gemeinsamen tschechisch-slowakischen Brigade im Rahmen der KFOR-Truppen im Kosovo oder die Errichtung einer internationalen tschechisch-slowakisch-polnischen Brigade sind, deren Führung in Topolcany in der Slowakei ihren Sitz hat.