„Unterhosenaffäre“: Staatsanwaltschaft verklagt die Künstler

Der Fall der Künstlergruppe Ztohoven, die im vergangenen Jahr eine riesige rote Unterhose anstelle der Präsidentenflagge auf der Prager Burg hisste, wird vor Gericht verhandelt. Die Staatsanwaltschaft verklagte drei Mitglieder der Künstlergruppe wegen Diebstahl und Beschädigung fremder Sache. Den Künstlern drohen bis zu drei Jahre Haft. Mit dem Fall befassten sich die Gerichte bereits im vergangenen Jahr. Das Bezirks- sowie das Berufungsgericht lehnten es jedoch ab, die Künstler zu bestrafen. In den Akten mangelte es den Gerichten zufolge an Beweisen dafür, dass eben diese Künstler die Tat begangen. Die Polizei sollte weitere Untersuchungen durchführen.

Die Künstlergruppe Ztohoven hatte am 19. September 2015 die offizielle Präsidentenflagge auf der Prager Burg eingeholt und stattdessen eine riesige rote Unterhose gehisst. Den Künstlern zufolge stellte die Unterhose die Flagge eines Mannes dar, der sich für nichts schäme. Nach der Tat veröffentlichte die Gruppe eine Erklärung, in der sie angebliche Sympathien des Staatspräsidenten für Diktaturen oder seine vulgäre Sprache in Live-Sendungen kritisierte.