Tschechisches Parlament streitet um Kooperation mit der Bundeswehr

Die künftige engere Zusammenarbeit der tschechischen Armee mit der deutschen Bundeswehr hat im Abgeordnetenhaus in Prag für einen Schlagabtausch gesorgt. Die 4. Schnelle Eingreifbrigade der Tschechen aus Žatec / Saaz soll der 10. Panzerdivision der Bundeswehr in Süddeutschland beigeordnet werden. Verteidigungsminister Martin Stropnický (Ano) stellte sich am Donnerstag in einer Fragestunde hinter das Vorhaben. Die Nato sei ein aggressiver Pakt und „kein Friedensschaffer“, entgegnete der Abgeordnete Pavel Kováčík von der kommunistischen KSČM, der größten Oppositionspartei im Unterhaus. „Mehr als hundert ehemalige Generäle und Offiziere der Wehrmacht haben später im Nordatlantikpakt und in der Bundeswehr gedient und die Bundeswehr aufgebaut“, kritisierte sein Parteikollege Stanislav Mackovík. Kulturminister Daniel Herman verteidigte die Nato indes als Garanten der Sicherheit. „Es ist inakzeptabel und eine Schande für die tschechische Politik, dass die Kommunisten immer noch im Parlament sitzen“, sagte der Christdemokrat (KDU-ČSL).

Autor: Lothar Martin