Radsport: Roman Kreuziger droht Ausschluss für die Tour de France

Der tschechische Radprofi Roman Kreuziger steht unter Dopingverdacht. In einem Bescheid vom 28. Juni 2013 hatte die Internationale Radsport-Union (UCI) dem Rennfahrer mitgeteilt, dass die Daten in seinem Biologischen Pass in den Jahren 2011 und 2012 eine Diskrepanz aufwiesen. Daraufhin hatte Kreuziger seinen Biologischen Pass zwei unabhängigen Gutachtern zur Überprüfung anvertraut. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Anomalie nicht auf die Einnahme von Dopingmitteln oder auf andere unseriöse Methoden zurückzuführen sei. Die Experten der UCI und ihrer Antidopingkommission wiesen diese Gutachten indes als unzureichend zurück und forderten Kreuziger in einem Schreiben vom 30. Mai 2014 auf, binnen zehn Tagen Farbe zu bekennen. Kreuziger beantragte eine Verlängerung der Frist, um ein drittes Gutachten einbringen zu können, doch dies wurde von den Verantwortlichen der UCI abgelehnt. Nun kann es passieren, dass der 28-jährige Tscheche nicht für die bevorstehende Tour de France zugelassen wird.

Kreuziger beteuert indes, keine Dopingmittel genommen zu haben. Zudem hätte ihm der dritte Gutachter inzwischen bestätigt, dass die Anomalie in seinem Biologischen Pass nicht durch Doping zu begründen sei. Der Pass ist ein individuelles elektronisches Dokument, in welchem Daten aus medizinischen Kontrollen eines Sportlers gesammelt werden, die als Grundlage für indirekte Nachweisverfahren von Doping im Sport dienen. Hinter Kreuziger steht auch dessen Rennstall Tinkoff-Saxo. Der Generalmanager des Teams, Stefano Feltrin, beklagt vor allem, dass der Radsport-Weltverband mit seiner Reaktion auf die von Kreuziger eingereichten Gutachten hat lange warten lassen. Dadurch bringe er jetzt viel Unruhe in die abschließende Vorbereitung des Teams für die Tour de France.

Autor: Lothar Martin