Premier Sobotka fordert aktive Migrationspolitik und schnellere Digitalisierung

Arbeitskräftemangel, unzulängliche Digitalisierung, mangelhafte Infrastruktur: Diese Faktoren bremsen laut Premier Bohuslav Sobotka ein schnelleres Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Tschechien. Sobotka sagte dies auf Konferenz „Tschechien: Wie sind wir dran?“ am Dienstag in Prag. Die Veranstaltung wird vom Aspen Institute Prague und von Forbes organisiert. Der tschechische Regierungschef forderte Veränderungen im Bildungswesen. So sollten zum Beispiel Schulen und Betriebe besser verknüpft werden. Dem Premierminister zufolge sei es außerdem unausweichlich, eine aktive Migrationspolitik zu betreiben, wobei Tschechien Flüchtlinge aus ähnlichen Kulturkreisen aufnehmen würde. Hinsichtlich der Digitalisierung sei ausgerechnet die Staatverwaltung am weitesten hinterher. Im Bereich der Infrastruktur forderte der Regierungschef vor allem, die Autobahn- und Eisenbahnverbindungen in die Nachbarländer zu verbessern.

Die tschechische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal 2015 schneller als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt stieg nach Angaben des Tschechischen Statistikamtes um 4,6 Prozent im Jahresvergleich und um 1,1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres. Somit war das Wirtschaftswachstum in Tschechien das schnellste seit 2007.