Prager Kirchen erinnern mit Glockengeläut an Armenier-Genozid

In Prag wird am Donnerstagnachmittag mit Glockengeläut an den Völkermord erinnert, der vor 100 Jahren an den Armeniern im Osmanischen Reich verübt wurde. Am Freitag organisieren die in Tschechien lebenden Armenier eine Kundgebung im Prager Stadtzentrum. Sie werden den tschechischen Parlamentariern einen Antrag um die offizielle Anerkennung des an den Armeniern verübten Genozids übergeben. Dies teilte der Organisator der Gedenkveranstaltungen Hakob Astryan am Montag mit. Die Armenier werden zudem Blumen am Haus des Schriftstellers Franz Werfel niederlegen, der das tragische Schicksal der Armenier in seinem Roman „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ beschrieb. Neben Prag werden die Armenier bei Gottesdiensten in Brno / Brünn und Jihlava / Iglau der in der Türkei ermordeten Armenier gedenken.

Der Ausschuss des Abgeordnetenhauses für auswärtige Angelegenheiten sprach vorige Woche im Zusammenhang mit dem Jahrestag des Armenier-Genozids den Armeniern sein Beileid und seine Sympathien aus. In der Erklärung der Abgeordneten ist einige Mal über einen Genozid die Rede. Tschechien erkannte jedoch den an den Armeniern verübten Genozid bislang offiziell nicht an.