Olympiasiegerin Čáslavská ersucht bei IOC-Chef Bach um Startrecht für Sáblíková

Die mehrfache Olympiasiegerin Věra Čáslavská hat sich in einem persönlichen Brief an den Vorsitzenden des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, gewandt mit der Bitte, ihrer tschechischen Landsfrau Martina Sáblíková den Start bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zu ermöglichen. Die ehemalige Kunstturnerin bat den deutschen Sportfunktionär, „einen nachträglichen und gangbaren Weg zu finden“, damit die weltbeste Eisschnellläuferin auf der Langstrecke nun mit dem Fahrrad auch in Rio starten könne, und zwar im Zeitfahren der Frauen.

Für dieses Zeitfahren glaubte sich Martina Sáblíková qualifiziert zu haben, indem sie bei der Rad-WM vor neun Monaten in Richmond, die als olympische Qualifikation galt, den neunten von zehn zu vergebenden Startplätzen erkämpft hatte. Nach den Regeln des Internationale Radsportverbands (UCI) aber sei ein Start beim Zeitfahren an die Qualifikation für das Einzelrennen geknüpft, und die habe die Tschechin nicht bestritten. Diese Auslegung sei indes nicht ausreichend proklamiert gewesen, behaupten tschechische Sportfunktionäre. Den Brief von Věra Čáslavská haben mit Věra Růžičková, Dana Zátopková und Jiří Daler noch drei weitere ehemalige tschechische Olympioniken unterschrieben. Věra Čáslavská wurde bei den Spielen 1964 in Tokyo und 1968 in Mexiko-Stadt insgesamt sieben Mal Olympiasiegerin im Kunstturnen.

Autor: Lothar Martin