Koalitionspartner diskutieren über Aufhebung der Karenzzeit im Krankheitsfall

In der tschechischen Regierungskoalition wird über die Karenztage im Krankheitsfall diskutiert. Premier Bohuslav Sobotka sprach sich dafür aus, erneut die Lohnfortzahlung einzuführen. Wer in die Krankenversicherung einzahle, habe bei einer Krankheit auch in den ersten drei Tagen das Recht, einen Teil seines Lohnes zu erhalten, so der Sozialdemokrat. Finanzminister Andrej Babiš zeigte sich hingegen reserviert. Für die Unternehmer würde die Abschaffung der Karenzzeit eine große Belastung bedeuten, sagte der Chef der liberalen Partei Ano. Allerdings solle man die kommenden Verhandlungen der Sozialpartner abwarten. Die Gewerkschaften setzen sich für die Lohnfortzahlung ein, die Arbeitgeber haben Bedenken. Im Jahr 2008 hatte das damalige rechtsliberale Kabinett drei Karenztage eingeführt.

Autor: Till Janzer