Kirche und Nationalgalerie streiten weiter um die „Madonna von Eichhorn“

Der Restitutionsstreit um das gotische Kunstwerk „Madonna von Eichhorn“ (Madona z Veveří) geht weiter. Die Prager Nationalgalerie will das Tafelbild erst an die Kirche zurückgeben, wenn das südmährische Kreisamt seine Zustimmung erteilt. Das Bistum Brno / Brünn droht umgekehrt mit der Pfändung, falls die Nationalgalerie das Marienbildnis nicht bis zum kommenden Donnerstag aushändigt. Das Gemälde eines unbekannten südböhmischen Meisters entstand um 1350 und befand sich ursprünglich in der Kapelle der Burg Eichhorn bei Brünn. Im 20. Jahrhundert wurde es vom Staat konfisziert und befand sich seit 1958 in den Beständen der Nationalgalerie. Ein Prager Gericht hat im Dezember in letzter Instanz entschieden, dass das Bild der Kirche zurückgegeben werden muss. Das Bistum Brünn möchte es in Zukunft im Museum der Erzdiözese präsentieren.

Autor: Annette Kraus