Kabinett verschiebt Entscheidung über Zemans Moskau-Reise

Die Regierung hat ihre Entscheidung über die geplante Reise von Staatspräsident Zeman zur Siegesfeier zum 70. Jahrestag des Kriegsendes in Moskau vertagt. Außenminister Lubomír Zaorálek wurde beauftragt, bis zur nächsten Kabinettssitzung in der kommenden Woche ausführlichere Angaben über das Programm der Reise vorzulegen. Das gab Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) nach der Regierungssitzung in der Nacht zu Donnerstag bekannt. Die Meinungen innerhalb des Kabinetts wie auch im Parlament sind geteilt. Die Christdemokraten kündigten im Voraus an, die Reise nicht zu unterstützen, sollte der Staatspräsident auch an der Militärparade auf dem Roten Platz teilnehmen. Sobotka erklärte dagegen bei einer Fragestunde im Abgeordnetenhaus am Donnerstag erneut, es sei nicht angemessen die Reise des Präsidenten zu blockieren. Dies käme seiner Meinung nach einem Skandal gleich und schade dem Ansehen der Tschechischen Republik. Zudem halte er eine solche Blockade für einen unangemessenen Eingriff in das konstitutionelle Gleichgewicht.