Historiker Subow: Wahlresultat in Tschechien ist unbegreiflich und tragisch

Der russische Historiker Andrei Subow hat das Resultat der tschechischen Präsidentenwahl als „unbegreiflich und tragisch“ bezeichnet. Darüber informierte die Nachrichtenagentur ČTK am Montag. Subow schrieb einen Kommentar für den ukrainischen Nachrichtenserver „Obozrevatel“ mit dem Titel „Diesmal waren die Panzer nicht notwendig“. Der Historiker erklärte im Kommentar, die Hälfte der tschechischen Bevölkerung bevorzuge „Diktatur und Fremdenhass“ und sei gegenüber den „Werten der politischen und bürgerlichen Freiheit“ gleichgültig. Dies sei eben das, was die sowjetischen Panzer 1968 in die Tschechoslowakei mitgebracht hätten, so der Historiker. Subow zufolge hält die Hälfte der Tschechen den Prager Frühling von 1968 sowie die Samtene Revolution von 1989 nicht für ihre Geschichte. Subow stellt die Frage, wie die Zukunft der neuen Generation von Tschechen aussehen wird. Russische Panzer seien diesmal vermutlich nicht mehr notwendig, so der russische Historiker.

Andrei Subow kritisierte 2014 in einem Artikel für die Zeitung „Wedomosti“ die Annexion der Krim als „gefährliches Abenteuer“ und verglich Wladimir Putins Vorgehen mit dem Anschluss Österreichs 1938. Danach wurde der Professor vom Staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) entlassen. Neben anderen ausländischen Institutionen bot ihm 2014 auch die Masaryk-Universität in Brünn einen Posten an. Er entschied sich jedoch in Moskau zu bleiben.