Gewerkschafter im Totalitarismus-Institut: Bei Entlassungen handelt es sich um Säuberungen

Die Gewerkschafter vom Institut für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR) haben sich wegen der geplanten Entlassungen an Finanzminister Andrej Babiš (Ano-Partei) gewandt. In einem Schreiben forderten die Gewerkschafter den Finanzminister auf, die verschwenderischen Schritte der Institutsleitung zu stoppen. Sie schickten einen ähnlichen Brief auch dem Senat. Bis zum 1. April nächsten Jahres sollen etwa 20 Mitarbeiter des Instituts entlassen werden. Den Gewerkschaften zufolge sind die im Institut geplanten Änderungen nur eine Fortsetzung von Säuberungen, die voriges Jahr begannen. Seit der Abberufung des ehemaligen Institutsleiters Daniel Herman hätten innerhalb von 18 Monaten 30 Mitarbeiter das Institut verlassen, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der ÚSTR-Forscher, Petr Blažek, gegenüber dem Nachrichtenportal „idnes.cz“. Mit weiteren 20 Entlassenen handele es sich, so der Historiker, um eine Fluktuation, die man seit der Gründung des Instituts nicht erlebt habe. Unter den Entlassenen ist Blažek zufolge auch Historiker Radek Schovánek, der im Fall der angeblichen Zusammenarbeit des heutigen Finanzministers Babiš mit dem kommunistischen Geheimdienst StB als Zeuge auftrat. Babiš entscheidet heutzutage als Finanzminister über das Budget des Instituts.