ESA-Konferenz: Soziologen aus aller Welt tagen in Prag

In Prag wurde am Dienstagabend der größte Soziologiekongress in der Geschichte Europas eröffnet. Insgesamt 3500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind zur Konferenz „Unterschiede, Ungleichheiten und soziologische Imagination“ angereist, die von der European Sociological Association (kurz: ESA) veranstaltet wird. Unter den Gästen sind unter anderem der britische Soziologe Christopher T. Whelan und der US-amerikanische Forscher Arlie R. Hochschild. Die Soziologen diskutieren über aktuelle Probleme, mit denen sich die entwickelten Industrienationen, insbesondere in Europa, auseinandersetzen müssen. Nach Meinung des Direktors des Soziologischen Instituts der tschechischen Akademie der Wissenschaften, Tomáš Kostelecký, resultierten viele dieser Probleme aus den zunehmenden Ungleichheiten zwischen den einzelnen Staaten. Solche Differenzen träten jedoch ebenso auf nationaler Ebene zwischen den Regionen oder Städten auf. Es handle sich um einen langfristigen Prozess, den die Wirtschaftskrise noch vertieft habe und der die Demokratie als solche gefährde, so Kostelecký.