Deutsch-tschechischer Ölstreit: Sobotka sieht bilaterales Verhältnis belastet

Der Streit um tschechische Ölreserven in den Tanklagern der deutschen Viktoriagruppe belastet laut Premier Bohuslav Sobotka die bilateralen Beziehungen. Tschechien werde auf die Herausgabe seines Eigentums bestehen, sagte Sobotka nach einem Treffen mit dem deutschen Botschafter Arndt Freytag von Loringhoven am Freitag. Tschechien sei unzweifelhaft der Besitzer der Ölreserven. Die Versuche der Viktoriagruppe, dies in Frage zu stellen, bezeichnete Sobotka als absurd. Der Premier verwies zudem auf ein Abkommen aus dem Jahr 2004, das Tschechien zu jeder Zeit den Abzug der Ölreserven garantiert. Tschechiens Premier bat erneut die deutschen Behörden um Mithilfe und regte die Bildung einer Expertengruppe mit Vertretern aus beiden Ländern an.

Aus Kostengründen hat Tschechien 2010 einen Teil der staatlichen Erdölreserven in die Tanks der Viktoriagruppe nach Krailling bei München verbracht. Seit Ende vergangenen Jahres bemüht sich Prag um die Herausgabe der Reserven. Die Insolvenzverwaltung der Viktoriagruppe bestreitet hingegen, dass sich in den Lagern der Firma tschechische Ölreserven befinden.

Autor: Annette Kraus