Aufsichtsbehörde stuft Zwischenfall in AKW Temelín als „Störung“ ein

Die tschechische Atomaufsicht hat den jüngsten Zwischenfall im umstrittenen AKW Temelín als „Störung“ bewertet. Auf der internationalen Skala Ines entspreche der Vorfall der Stufe eins, teilte die Behörde am Donnerstag in Prag mit. Grund für das Problem sei eine undichte Stelle im Kühlsystem gewesen. Das Leck sei am Morgen des 26. Juni entdeckt worden. Der betroffene zweite Reaktorblock ist derzeit abgeschaltet. Radioaktive Aktivität sei in den zirkulierenden Kühlkreislauf des zweiten Blocks geraten und ein kleiner Teil von dort in die Regenwasserkanalisation, hieß es in der Stellungnahme der Atomaufsicht. In einem Auffangbecken auf dem Betriebsgelände sei darauf eine Tritium-Aktivität von 272 Becquerel je Liter gemessen worden. Diese sei aber innerhalb weniger Tage unter den Grenzwert für Trinkwasser von 100 Becquerel pro Liter gesunken. Pavel Vlček von der Umweltinitiative OIŽP forderte von den Betreibern eine Erklärung, „wie und warum Radioaktivität nach außen gelangen konnte“.

Autor: Till Janzer