Vom Hurrikan zum Et cetera: Vladimír Mišík zum Siebzigsten

Vladimír Mišík (Foto: Tomáš Vodňanský, Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Eine Legende des tschechischen Rock ist diese Woche 70 geworden – Vladimír Mišík. Deswegen steht MusikCzech diesmal ganz im Zeichen des Rock-Denkmals.

Vladimír Mišík  (Foto: Tomáš Vodňanský,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Anfang der 1960er Jahre hat mit einem Hurrikan in der Berufsfachschule im Prager Stadtteil Barrandov die musikalische Karriere von Vladimír Mišík angefangen – Uragán hieß nämlich seine erste Band. Es folgten die Komety und schließlich Fontana, die später unter dem Namen The Matadors auch Erfolge in der DDR feierte. Spätestens ab da wurde Vladimír Mišík zu einer der wichtigsten Figuren der tschechoslowakischen Blues- und Rockszene.

Bereits früh spielte Vladimír Mišík mit dem vergangenes Jahr verstorbenen Radim Hladik zusammen. Im stürmischen Jahr 1968 gründeten sie die Gruppe The Blue Effect. Benannt wurde sie nach dem sogenannten blauen Buch, den Ausweis für Wehruntaugliche in der Tschechoslowakei. 1970 zerfiel The Blue Effect, Vladimír Mišík wurde musikalisch heimatlos und spielte in verschiedenen Bands.

Graffiti „Nechte zpívat Mišíka“  (Foto: Gampe,  Public Domain)
1974 wurde die Gruppe Etc… geboren, die mit wechselnder Zusammensetzung bis heute existiert. Insgesamt waren die 1970er und 1980er Jahre eine schwierige Zeit. 1982 folgte ein Auftrittsverbot für Misik, die Prager antworteten darauf mit dem Graffiti „Nechte zpívat Mišíka“ (auf Deutsch: Lasst Mišík singen). Nach zwei Jahren stand Misik schließlich wieder auf der Bühne.

Nach der Wende von 1989 versuchte sich Vladimír Mišík, wenn auch eher widerwillig, in der Politik. 1995 bekam er von der Sternwarte in Kleti und der Internationalen Astronomischen Union ein ganz besonderes Geschenk: der neuentdeckte Planet 18456 bekam seinen Namen. Der Musik blieb Vladimír Mišík bis heute treu. Alles Gute, Vladimír Mišík, Všechno nejlepší!