František Václav Míča und seine Oper über den Ursprung von Jaroměřice

Graf Johann Adam von Questenberg

Er hat die erste Oper mit tschechischer Thematik und teils tschechischem Libretto geschrieben: der tschechische Komponist und Kapellmeister František Václav Míča. Am 5. September sind 320 Jahre seit der Geburt des Komponisten vergangen.

Graf Johann Adam von Questenberg
František Václav Míča hatte den ersten Musikunterricht bei seinem Vater Mikuláš, der Organist in Jaroměřice nad Rokytnou / Jarmeritz war. Der Junge trat mit 14 Jahren als Kammerdiener bei Graf Johann Adam von Questenberg in den Dienst. Mit ihm ging er nach Wien. Dort spielte er in der Kapelle des Grafen und studierte Musik beim Komponisten Antonio Caldara.

Seit 1722 lebte Míča in Jaroměřice, wo er die Leitung der dortigen Kapelle übernahm. Auf Wunsch des Grafen verfasste Míča Oratorien, gelegentliche Kantaten, allegorische Ballette und weitere Kompositionen. Von entscheidender Bedeutung war jedoch seine Tätigkeit im Operntheater in Jaroměřice. 1729 schrieb Míča seine eigene Oper. Sie verarbeitet die Sage von der Gründung des Städtchens Jaromerice. Die Oper "L´Origine di Jaromeriz in Moravia" (“Vom Ursprung von Jaroměřice in Mähren") wurde 1730 in Italienisch uraufgeführt. Einige Jahre später wurde der Text ins Tschechische übersetzt und damit ist die erste tschechische Oper überhaupt entstanden. Míčas Autograph des Opernfragments “Über den Ursprung von Jaroměřice” wird in der Musikaliensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt. František Václav Míča starb 1744 in Jaroměřice.