Fernöstliche Köstlichkeiten - Das Restaurant Orange Moon

Logo des Restaurants Orange Moon

Auch in Prag erfreut sich die asiatische Küche immer grösserer Beliebtheit. Da sind die unzähligen chinesischen und inzwischen auch zahlreichen japanischen Restaurants zu nennen. Immer öfters allerdings geht man thailändisch speisen. Die sogenannte Thai-Küche bietet eine Vielfalt an aufregenden Geschmäckern, die unsere Gaumen manchmal kitzeln, manchmal auch heftig fordern. Immer aber gibt es neue geschmackliche Reize zu entdecken. Ein Restaurant, das eigentlich das gesamte Feld südostasiatischer Gaumenfreuden abdeckt, ist das in der Rámová-Gasse, nur ein paar Schritte vom Altstädterring entfernt gelegene "Orange Moon". Es ist spezialisiert auf Thai, Burma und Indien. Gerade die burmesischen Gerichte sind interessant und bilden eine eigenständige Variante fernöstlicher Kochkunst.

Logo des Restaurants Orange Moon
Da die Schärfe dieser Gerichte für uns Europäer oft ein Problem darstellt, macht die Speisekarte des "Orange Moon" sinnigerweise mit einem, zwei oder drei Paprikaschoten darauf aufmerksam: spicy (also pikant), hot (scharf) und burning (brennend, sehr scharf). Letztere können, wie die "Prague Post" augenzwinkernd meint, zu milden Halluzinationen führen.

Von den Vorspeisen sind die kleinen Frühlingsrollen mit einer spannenden süss-scharfen Sosse und der Hähnchenspiess Satay mit einer pikanten Erdnusssosse zu empfehlen. Die scharf-saure Krevettensuppe (mit zwei Paprikas) bringt unsere Gaumen so richtig auf Vordermann.

Die Hauptspeisen umfassen verschiedenste Gerichte, so solche mit rotem oder grünem Curry mit Basilikum, Bambusschoten und Kokosnussmilch, aber auch Hähnchen mit frischem Ingwer und schwarzen Pilzen oder indische Currys, Tandooris und Kebabs. Ein besonderer Genuss sind die burmesischen Spezialitäten, die man meines Wissens in keinem anderen Restaurant in Prag geniessen kann. Dazu gehört das burmesische Chicken Curry ebenso wie ein burmesisches Nudelgericht mit Hähnchen, Kokosmilch und frischem Chilli. Auch weitere Nudelgerichte, zum Beispiel nach Singapurer Art, oder das indische Biriani mit Hähnchenfleisch sind empfehlenswert. Natürlich gibt es vegetarische Gerichte, von denen ich das Aloo Masala, ein Kartoffelcurry, und das indische Gemüsecurry nennen möchte. Als Beilagen gibt es thailändischen Jasminreis oder Nan, das arabische Fladenbrot. Wers gern besonders scharf mag, kann sein Gericht noch mit Pickles, Chutneys und Chillies aufpeppen. Aber Vorsicht: Da wimmelt es nur so von hot und burning!

Die Nachspeisen sind eher konventionell. So gibt es einen Eisbecher mit Früchten oder einen Palatschinken mit Obst, allerdings auch Lychees und Rambutan, die wenigstens noch etwas fernöstlich schmecken. Ein gutes Bier, das zu solchen Speisen besonders empfehlenswert ist, hilft beim Verdauen der verschiedenen Schärfen.

Das "Orange Moon" ist ein einfaches, aber stilvoll eingerichtetes Lokal mit interessanten Fotos aus Fernost an den Wänden. Und zwei Dinge sollte man sich merken: Es empfiehlt sich unbedingt zu reservieren, denn es hat sich längst herumgesprochen, dass man nicht nur gut, sondern, und das ist das zweite, was wir uns merken, auch erstaunlich günstig essen kann. Und so wird das Eintauchen in südostasiatische Rezeptgeheimnisse zu einem rundum erfreulichen Erlebnis.