Rentgen, šraml und brajgl
Röntgen, Pitaval, Colt. Was haben all diese Wörter gemeinsam? Es handelt sich ursprünglich um Namen konkreter Personen. Mit der Zeit sind sie aber zur Bezeichnung für ganz andere Dinge geworden. Also ganz ähnlich wie beim Räuberhauptmann Grasel, von dem in der letzten Folge unseres Sprachkurses die Rede war. In dieser Ausgabe von Tschechisch gesagt wollen wir uns nun mit weiteren solchen Fällen in der tschechischen Sprache beschäftigen.
Nach den Wiener Musikern Johann und Josef Schrammel aus dem 19. Jahrhundert ist eine für Wien typische Musikgattung benannt, und zwar die Schrammelmusik. Mit dem Wort šraml (geschrieben mit einem Häkchen) bezeichnet man im Tschechischen eine Kapelle von eher niedrigerem Niveau. Er spielt in so einem Schrammel – hraje v takovém šramlu, kann man etwa von einem Mitglied einer solchen Gruppe sagen. Ein anderes Wort für so ein Ensemble ist kutálka. Übrigens, diese Bezeichnung leitet sich ab vom alten Gruß „Gut heil“.
Aus Deutschland und Österreich kommen wir nun nach Belgien. Auch ein ganz besonderer Flame ist in die tschechische Sprache eingegangen: der Maler Pieter Brueghel. Ihm verdankt man das tschechische Wort brajgl. Brueghel ist bekannt für seine chaotischen Darstellungen des bäuerlichen Lebens, die von verschiedenen Figuren nur so wimmeln. Daher ist kein Wunder, dass es sich beim Wort brajgl im Tschechischen um eine umgangssprachliche Bezeichnung für Unordnung handelt. Auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!