Wo sind unsere Hörer zu Hause?

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Im heutigen Hörerforum mit Markéta Kachlíková und Thomas Kirschner stellen die Hörer unter anderem ihre Heimatstädte vor. Außerdem bringen wir erste Reaktion auf das von Radio Prag ausgestrahlte Hörspiel "Weg" und weiteres mehr.

Recht herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, bei Ihrer Sendung auf Radio Prag, willkommen zu einer neuen Ausgabe des Hörerforums. Nachdem wir im Sommer zahlreiche nette Urlaubsgrüße aus allen möglichen Ecken und Orten der Welt von Ihnen bekommen haben, sind diesmal mehrere Briefe bei uns angekommen, die Sie Ihren Heimatorten widmen und in denen Sie Ihr zu Hause und Umgebung für uns beschreiben. Interessant für uns ist zu erfahren, wo Sie leben und dass es dort auch Bezugspunkte zu unserem Land gibt! Sozusagen auf der Grenze zwischen Urlaubsbrief und Heimatschilderung steht das Schreiben unseres Hörers Peter Vaegler aus Stralsund:

"Unseren diesjährigen Urlaub haben meine Frau und ich in diesem Jahr zu Hause verbracht. Jetzt, in einem Haus mit Grundstück, ist es fast wie in einem Ferienhaus, wenn man nicht arbeiten muss. Es ist sehr ruhig gelegen und wenn das Wetter mitspielte, konnten wir auf der Terrasse sitzen und unsere Mahlzeiten einnehmen. Gelegentlich machten wir dann einen Tagesausflug, waren unter anderem auch in Polen, in Swinemünde, wie Swinoujscie auf Deutsch heißt. Diesen Ort kannte ich eigentlich nur durch seinen "Grenzmarkt", wo man auf polnischer Seite recht billig einkaufen konnte... Nun haben wir aber die Stadt von einer anderen Seite kennen gelernt, waren am Strand dieses Ostsee-Seebades. Und wir waren überrascht, wie modern es ist und vor allem, wie sauber der Strand war."

Von der nördlichen Küste springen wir nun ganz in den Süden Deutschlands, in die Hohentwielstadt Singen, wo unser Hörer Helmut Schafheitle lebt:

"Wie Sie der beigefügten Beilage entnehmen wollen, rollte kürzlich auch ein langer nostalgischer Schnellzug von Praha nach Göschenen (am St. Gotthard) mit Zwischenhalt in der Hohentwielstadt Singen, die früher einmal ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt war. Heutzutage kreuzen sich hier zumindest noch die ICE´s zwischen Stuttgart-Zürich-Milano und die Expresszüge Konstanz-Karlsruhe sowie die Regionalzüge Basel-Ulm. Durch Singen fuhr damals auch Lenin in einem plombierten Mitropa-Waggon, bewacht damals von deutschem Militär, aus seinem Exil in der Schweiz auf der Reise nach St. Petersburg und an die Moskwa. Das war schicksalhaft."

Unmittelbar nach der Ausstrahlung des Hörspiels "Weg" von Miroslav Bambusek, das wir am Staatsfeiertag Ende September gesendet haben, sind auch erste Reaktionen von Ihnen bei uns eingetroffen. Bei Michael Barth aus Bodenheim haben wir nicht direkt ins Schwarze getroffen, doch trotzdem findet er Anerkennung für Radio Prag und sein Unternehmen.

"Nachdem das Hörspiel ja schon seit einigen Tagen beworben wurde, habe ich mich an den Empfänger gesetzt und es mir interessiert angehört. Ich musste allerdings feststellen, dass Hörspiele einfach nicht meine Sache sind. Nicht dass es schlecht gemacht gewesen wäre, aber das Format Hörspiel an sich gefällt mir nicht wirklich, und auch das vom Thema her interessante 'Weg!' konnte daran nichts ändern. Dennoch möchte ich Ihnen ein großes Lob dafür aussprechen, dass Sie die Mühen und Kosten für dieses Sonderprogramm nicht gescheut haben."

Danke dafür, Herr Barth. Sowohl das Thema als auch die Form eines Hörspiels haben dagegen Helmut Matt aus Herbolzheim begeistert :

Hörspiel Weg
"Das Hörspiel 'Weg' von Miroslav Bambusek befasste sich mit einem Thema, das vor der samtenen Revolution noch ein Tabuthema war. Jedes Land und nahezu jedes Volk der Erde hat sowohl helle als auch dunkle Seiten der eigenen Vergangenheit aufzuweisen, und ich denke, es ist wichtig, sich damit auseinander zu setzen. Dass man inzwischen sehr offen und unverkrampft auch über das Thema 'Gewalt gegen Deutsche' nach dem Zusammenbruch der Nazi-Fremdherrschaft umgeht, ist auch ein Ausdruck der immer freundschaftlicheren Beziehungen zwischen Tschechen und Deutschen. Das Hörspiel war dramaturgisch hervorragend arrangiert, akustisch perfekt und vom ersten bis zum letzten Augenblick fesselnd und ergreifend. Auch wenn das Thema keine leichte Kost war - es war ein großartiges Hörerlebnis und ich möchte mich bei Ihrer Redaktion bedanken, dass Sie das Stück als MP3-Datei zum Herunterladen auf Ihrer Internetseite zur Verfügung gestellt haben. Ich habe von dem netten Angebot natürlich sogleich Gebrauch gemacht und das Hörspiel auf CD gebrannt."

Zu verschiedenen Themen äußern Sie sich in Ihren Briefen und E-Mails an unsere Redaktion. Die internationale Politik und die Stellung nicht nur Tschechiens in der Welt sind darin häufig vertreten Aus Ihren Gedanken möchten wir nun ein paar zitieren. Der bereits erwähnte Helmut Schafheitle empfiehlt:

"Ihr Land dürfte mit dem EU-Beitritt zufrieden sein. Sie brauchen aber auch künftig neue Perspektiven, Arbeitsplätze, Sicherheiten und Werte (nicht nur das Geld), wie im übrigen Europa auch. Bedeutsam dürfte es auch sein, die heimische Kultur und Erdverbundenheit nicht einem biederen Ausverkauf wie auf einer Messe preiszugeben. Der gemeinsame europäische Markt ist nämlich für sich allein auch nicht alles. Nun liegt es an den Politikern, den Menschen zu zeigen, was die Welt von uns erwartet und erhofft."

Die geplante US-Radaranlage in Tschechien war für Thomas Freese aus Eckental ein Impuls, uns zu mailen:

"Warum ist es so wichtig immer wieder Forderungen einer Macht nachzugeben oder sogar noch entgegenzukommen, die über dem Atlantik beheimatet ist? Ist man sich der Stärke unserer eigenen europäischen Kultur nicht bewusst? Ein klares Nein zu sagen zu einem solchen politischen Kindergarten, erfordert Politiker mit Rückgrat, die sind leider sehr dünn gesät. Wenn man noch bedenkt, wie diese Supermacht agiert und mit welchen Mitteln sie ihre fadenscheinigen Interessen durchsetzt, ist so eine Kooperation bezüglich Radaranlagen äußerst bedenklich für unsere Zukunft, egal welches Land darauf eingeht."

Und damit wir nicht so ernst enden, bieten wir zum Schluss etwas Leichteres an. Sogar zum Dichten hat ein Beitrag über die Bierproduktion und die Brauereien in Tschechien unseren Thüringer Hörer Helmut Lesser inspiriert. Hören Sie sich selbst seinen Gruß und seine Verse an:

Hallo, hier

gibt´s gutes Bier,

prost allerseits!

Polka und Bier aus Böhmen,

daran kann ich mich gewöhnen.

Denn von Thüringer Bratwurst

gibt´s Durst!

Und das war´s schon fast für heute. "Gibt es in der neuen Sendeperiode irgendwelche Änderung bei den Programmen von Radio Prag?" Nicht nur Johann Ruff aus Mühlheim, der uns diese Frage gestellt hat, sondern auch weitere interessierte Hörerinnen und Hörer werden in der nächsten Ausgabe des Hörerforums in 14 Tagen die Antwort finden. Heute kann ich nur verraten, dass kleine Neuerungen bloß innerhalb einzelner Sendereihen vorgesehen sind, größere Änderungen planen wir nicht. Und bevor wir uns verabschieden, hier noch unser Dank für Ihre Empfangsberichte. Diese kamen unter anderem von: Dirk Pranke aus Filderstadt, Wilhelm Malbertz aus Aachen, Klaus Ibe aus Rödermark, Reiner Heinzmann aus Glashütte und Gottfried Egger aus Gorxheimertal. Tschüß und auf Wiederhören!